Moers "Die Jüngeren wollten den Brexit nicht"

Moers · Der Schüler Marcus Nowak aus Manchester machte ein Praktikum bei der Sparkasse am Niederrhein.

 Mit seinen Kollegen im Firmenkunden-Center sprach Sparkassen-Praktikant Marcus aus Manchester (2.v.l.) auch über den Brexit.

Mit seinen Kollegen im Firmenkunden-Center sprach Sparkassen-Praktikant Marcus aus Manchester (2.v.l.) auch über den Brexit.

Foto: Sparkasse am Niederrhein

Dass seine Landsleute William und Kate in Deutschland waren, hat Marcus Nowak erst abends von seiner Oma erfahren. Für drei Wochen machte der 17-jährige Schüler aus Manchester jetzt ein Praktikum bei der Sparkasse am Niederrhein.

Schon bald will er an einer englischen Universität Wirtschaftslehre studieren. "Dieses Praktikum hilft mir dabei, die Finanzwelt besser zu verstehen", sagte er beim Gespräch im Firmenkunden-Center am Ostring. Zuvor hat er schon in der Kreditabteilung- und im Private Banking hospitiert.

Nowaks Oma hat vor vielen Jahren ihre Ausbildung bei der Sparkasse gemacht und lebt am Niederrhein. So kam Marcus auf die Idee, sich in der Heimatstadt seines Vaters um ein Praktikum zu bewerben. Deutsch spricht er neben Englisch fließend. In den Praktikumstagen hatte er mit seinen Kollegen oft über den Brexit gesprochen. Seine Meinung: "Niemand von den Jüngeren hat geglaubt, dass er wirklich kommt. Das ist ein Fehler, den die junge Generation in England bezahlen muss." Neugierig auf Finanzgeschäfte wurde er durch seinen Nebenjob bei einem Zeitungskiosk. "Ich trage vor der Schule und am Wochenende Zeitungen aus. Auch wenn mein Verdienst klein ist, hat er mir doch geholfen, den Wert von Geld zu verstehen."

Schon zweimal erhielt er die Auszeichnung "Duke of Edinburgh", einmal Bronze und einmal Silber. "Die bekommt man für sportliche, soziale und ehrenamtliche Leistungen", erzählt Nowak .

In diesem Jahr will er die Auszeichnung in Gold holen und zudem eine Facharbeit darüber schreiben, warum es seit Maggie Thatcher in England keine Sparkassen mehr gibt.

"Heute haben zehn Prozent der erwachsenen Briten überhaupt kein Konto mehr, weil sie von den Privatbanken abgewiesen wurden", weiß der Brite mit den deutschen Wurzeln.

(RP)
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