Musik Open Air Die Moerser Rocknacht sagt "goodbye"

Moers · Drei Bands spielen am Samstag auf dem Gelände von Fett & Wirtz auf. Die 17. Moerser Rocknacht wird aber wohl die letzte sein. Die Agentur Passepartout übt als Veranstalter Kritik an Stadt und Enni und will sich zurückziehen.

 Ihr Auftritt fällt am Samstag wohl kaum ins Wasser: "Lewinsky", eine von drei Bands der Moerser Rocknacht.

Ihr Auftritt fällt am Samstag wohl kaum ins Wasser: "Lewinsky", eine von drei Bands der Moerser Rocknacht.

Foto: Passepartout

Drei Bands spielen am Samstag auf dem Gelände von Fett & Wirtz auf. Die 17. Moerser Rocknacht wird aber wohl die letzte sein. Die Agentur Passepartout übt als Veranstalter Kritik an Stadt und Enni und will sich zurückziehen.

Eines scheint sicher: Bei der Moerser Rocknacht am Samstag, 27. August, werden nicht nur die Bands "Pool allstars", "Lewinsky" und "John Diva & The Rockets of Love" mitspielen, sondern auch das Wetter. Hochsommerliche Temperaturen werden erwartet. Bestes Voraussetzung für eine tolle Open-air-Party auf dem Gelände von Fett & Wirtz in Moers-Hülsdonk.

Einen Grund, traurig zu sein, gibt es für die Fans allerdings doch: Wie Thorsten Kalmutzke von der Agentur Passepartout mitteilte, wird es die letzte Rocknacht sein. "Diese Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen", so Kalmutzke. "Wir sind schließlich bereits seit elf Jahren die veranstaltende Agentur. Vieles lag im Argen, als wir damals das Projekt Rocknacht angeboten haben, aber gemeinsam mit treuen und verlässlichen Sponsoren, tollen Künstlern und natürlich unserem hochprofessionellen Projekt-Team ist es uns gelungen, die Rocknacht zu dem zu machen, was sie heute ist."

Laut Kalmutzke habe sich im Laufe der Zeit das Gefühl verfestigt, dass die Stadt Moers nicht hinter "kommerziellen Kulturveranstaltungen" stehe und es professionellen Veranstaltern erschwere, Events zu bewerben und zu promoten". Zudem sei Anfang des Jahres der langjährige Sponsor und Kooperationspartner Enni aus dem Projekt Rocknacht ausgestiegen und veranstalte zeitgleich in Xanten ein XXL-Comedy-Festival. Kalmutzke: "Wir hätten uns gewünscht, dass gerade aufgrund der langen und guten Zusammenarbeit eine Info an uns erfolgt wäre und wir dies nicht erst aus den Medien und der Werbung hätten erfahren müssen. Auch wäre es schön gewesen, wenn man uns - was in den letzten Jahren immer seitens Enni erlaubt war - bestimmte Plakatstationen weiterhin zur Verfügung gestellt hätte, um die Veranstaltung Moerser Rocknacht auch in der Stadt Moers bewerben zu können."

Stadt-Pressesprecher Thorsten Schröder bedauerte gestern Kalmutzkes Entscheidung, drückte aber auch Unverständnis aus: "Wir können die Vorwürfe nicht nachvollziehen." Enni-Sprecher Herbert Hornung betonte, dass man mit Kalmutzke bereits im Herbst 2015 über das Ende des Sponsorings gesprochen habe. Die Enni wolle nur noch Veranstaltungen unterstützen, bei denen sie auch Namensgeber sein könne. Das Comedy-Festival in Xanten veranstalte nicht sie, sondern das dortige Freizeitzentrum. "Auf den Termin haben wir keinen Einfluss." Die Agentur Passepartout sei auch darüber unterrichtet worden, dass eine "wilde Plakatierung" nicht mehr möglich sei. Das betreffe alle Veranstalter.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort