Foodtruck Die neuen Burgermeister von Moers

Moers · Bianca Wilk (31) und Torsten Finke (32) erfüllen sich ihren Traum von einem eigenen Foodtruck und verkaufen nun seit April mit 'grEAT'z' ihre Leibspeise: Burger. Schon jetzt schreiben sie schwarze Zahlen, erzählen sie.

 Torsten Finke und Bianca Wilk haben sich mit dem Burger-Truck selbstständig gemacht.

Torsten Finke und Bianca Wilk haben sich mit dem Burger-Truck selbstständig gemacht.

Foto: Christoph Reichwein

Hamburger, Cheeseburger, Chili-Burger, der Spezial-Burger der Saison und andere - ein Blick auf das Angebot des 'GrEAT'z' Freshfood-Trucks lässt das Herz jedes Burgerliebhabers höher schlagen. Im Inneren des grün-schwarzen Gefährts stehen die Moerser Bianca Wilk und Torsten Finke. Das Fleisch brutzelt auf der Bratfläche, daneben wenden Torsten und Bianca die Burger-Brötchen. Die 31-Jährige und der 32-Jährige sind seit zehn Jahren ein Paar. Beide sind studierte Betriebswirte und haben sich mit dem Truck einen Traum erfüllt.

Über ein Jahr ist es her, dass die beiden aus ihrer Idee einen handfesten Plan machten. "Wir haben alles in die Waagschale geworfen, sind volles Risiko gegangen: Wir haben beide unsere Jobs gekündigt und unseren Traum erfüllt - und bis jetzt läuft es sehr gut", berichtet Bianca lächelnd. Den Stolz kann man ihr deutlich ansehen. Sie verkaufen ihre Leibspeise an hungrige Kunden.

Im März 2014 haben sich die beiden zum ersten Mal bei Veterinäramt über die Vorgaben und Auflagen erkundigt, außerdem stand die Lektüre zahlreicher Bücher und Zeitschriften auf dem Programm. "Wir kommen beide nicht aus der Gastronomie, sondern haben wirklich in einer total anderen Richtung gearbeitet: Im Metallbereich", erzählt Torsten lachend, "da half nur: Einlesen." Im November vergangenen Jahres haben sie dann ihren Truck gekauft, im April begann der Verkauf.

Besonders der Trend der qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Ernährung kommt ihnen zugute. Die bekannten Fastfood-Restaurants bekommen den Wandel der Esskultur ebenfalls deutlich zu spüren - im negativen Sinne. "Es ist uns sehr wichtig, Produkte mit hoher Qualität und Nachhaltigkeit zu verwenden", betont der 32-Jährige, "wir arbeiten mit einem Fleischlieferanten vom Niederrhein zusammen und auch unsere Brötchen haben wir zusammen mit einer lokalen Bäckerei entwickelt." Qualität vor Quantität, lautet ihr Motto.

Dem Zeitgeist passen sich Bianca und Torsten an, aber eines ist für sie klar: Fleisch gehört ebenso zum Burger wie das Brötchen. Doch auch der vegetarische Trend ist an den Truckinhabern nicht vorbeigegangen: "Wir gehören zwar nicht zu den Vegetariern, aber haben für unsere vegetarischen Kunden einen Veggieburger entwickelt, der statt Fleisch mit einer Auberginen-, einer Zucchinischeibe und einer Paprika belegt ist", erzählen die beiden, "Man muss halt mit der Zeit gehen, aber ein Burger bleibt ein Burger und dazu gehört Fleisch!"

Der Spezialburger der Saison ist ein Angebot, das immer wieder individuell angepasst wird. In der Spargelzeit ein Spargel-Burger, während des Oktoberfestes ein Weißwurscht-Burger.

Und was hat es eigentlich mit dem Namen 'grEAT'z' auf sich? "Er ist ein Mix aus den englischen Worten 'great' (toll, großartig) und 'eat' (essen) - zusammen: grEAT'z. Der Name soll die Kunden zum Nachdenken bringen, und er soll eben nicht direkt aufs Produkt hinweisen", lautet die Erklärung.

Die Jungunternehmer schreiben schwarze Zahlen, erzählen sie: Biancas und Torstens Aufträge reichen von privaten Veranstaltungen über Food Festivals bis zum täglichen Mittagsgeschäft.

Die Food Festivals finden häufig am Wochenende statt. Hier zeichnen sich Bianca und Torsten besonders dadurch aus, dass sie selbst noch hinter der Theke stehen: "Auf den Food Festivals gibt es immer mehrere Burgertrucks, doch viele haben schon ganze Truck-Flotten, dort stehen dann nicht mehr die Inhaber am Herd, sondern Angestellte - das ist einfach etwas anderes."

Während der Woche sind sie im Mittagsgeschäft unterwegs: "Im Tagesgeschäft werden wir häufig von Firmen aus den umliegenden Großstädten angefragt. Von den regionalen Firmen haben wir leider bisher nicht so viele Rückmeldungen bekommen - momentan haben wir für donnerstags und freitags bereits feste Standorte gefunden, für den Dienstag und den Mittwoch suchen wir noch", sagt Torsten.

Drei bis fünf Minuten dauert es vom Ankommen bis zum ersten Burger. Neben den Burgern bieten die beiden Pommes und Süßkartoffel-Pommes sowie Getränke an. Das Ganze kann auch im Menü erworben werden. Die Preise der Burger liegen zwischen fünf und sieben Euro - für ein Menü werden etwa drei Euro zusätzlich berechnet.

(fm)
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