Moers Die Pilgerpforte ist geöffnet

Moers · Jetzt hat die Jubiläumssaison auch offiziell begonnen. Marc Kardinal Ouellet eröffnete mit den symbolischen drei Hammerschlägen die Pilgerpforte.

 Marc Kardinal Ouellet schreitet begleitet von Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann durch die Pforte der Marienbasilika in Kevelaer.

Marc Kardinal Ouellet schreitet begleitet von Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann durch die Pforte der Marienbasilika in Kevelaer.

Foto: Gottfried Evers

Zahllose Pilger und Gläubige hatten sich am Montagmorgen in der und um die Marienbasilika versammelt. Sie wollten alle miterleben, wie der Kardinalpräfekt der römischen Kongregation für die Bischöfe, Marc Kardinal Ouellet, das Pilgerportal öffnete. "Öffnet die Tore eures Herzens Christus, dem Erlöser", sagte Ouellet nach drei symbolischen Hammerschlägen in Deutsch, Niederländisch und Latein. So begann die 375.Wallfahrt im Jubiläumsjahr.

Im Anschluss wurde das Pontifikalamt mit Domkapitular Rolf Lohmann, dem Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, sowie Marc Kardinal Ouellet gefeirt. Unter der Leitung von Chordirektor Romano Giefer gab es dazu fantastische Klänge. Die Eucharistiefeier wurde mit Mozarts "Krönungsmesse" gefeiert. Überhaupt war die musikalische Begleitung durch das Orchester und den Chor der Marienbasilika einfach fantastisch und rundete den Wallfahrtsbeginn erstklassig ab.

Nach dem Pontifikalamt sollte eigentlich ein Wortgottesdienst im Forum Pax Christi stattfinden. Doch wegen des schlechten Wetters erklärte Lohmann: "Weil es so regnet, findet die Predigt in der Basilika statt."

Er wand sich auch an das Publikum und bat: "Bitte rutschen Sie etwas zusammen, dann werden wir mit Sicherheit hier auch noch weitere Pilger aus dem Forum aufnehmen können." Dies klappte auch wunderbar und zeigte die Nähe zum Menschen, die in Kevelaer seit jeher gelebt wird.

Die Predigt des Wortgottesdienstes stammte von Marc Kardinal Ouellet, der genau diese Menschlichkeit betonte: "Ich bin mit großer Freude ihrer Einladung für den heutigen Tag hier nach Kevelaer gefolgt, wo die Heilige Buchstäblich am Wege liegt." Er führte aus, dass das Heiligenbild nicht, wie an anderen Orten, an einem abgesicherten, für die Gläubigen unerreichbaren Ort hängt, sondern einfach zu erreichen ist: "So bleibt Maria, so bleibt die Kirche erreichbar. Pur. Das gilt auch für die Menschen, die vor dem Gnadenbild verweilen. Maria lässt alles an sich heran, sie entzieht sich nicht." Ouellet zeigte auf, dass Maria in Kevelaer bei allem mit dabei sei: "Ob nun bei festlichen Prozessionen, oder auf dem Weg zur Arbeit. Jeder ist hier stets bei der Gottesmutter."

Marc Kardinal Ouellete ging auf den Leitgedanken des Wallfahrtsjubiläums ein: "Mit Maria - Gottes Wort leben." Um dem gerecht zu werden, sollte Maria als Vorbild für die Menschen genommen werden: "Wir müssen selbst als Boten der Trösterin aufbrechen." Auch erinnerte er an die "prophetischen Worte", von Papst Johannes Paul II., der 1987 davon sprach, dass Europa innerlich und äußerlich verwirrt sei. "Gerade deshalb müssen wir den Blick von diesem Ort hinaus auf Europa richten", erklärte Ouellet. "In dieser Zeit des barbarischen Terrorismus, der martialischen Drohgebärden und sogar neuer nuklearer Aufrüstung. Wir sind heute nicht gekommen, um Wunder zu sehen, sondern um Wunder zu erbitten. Wunder der Liebe, Wunder des Respekts unter den Religionen und Wunder der Gemeinschaft. Denn in unseren Herzen werden die Wunder des Glaubens gewirkt und wir müssen zu Boten des Glaubens werden!"

(RP)
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