Moers Die Telekom ist nicht in der Lage, allen Moersern schnelles Internet zu garantieren

Moers · Das Unternehmen räumt Lücken im eigenen Versorgungsnetz ein.

"Schnelles Internet für alle" wird für einige Moerser auch weiterhin nichts anderes als ein wenig glaubhafter Werbeslogan sein. Das legt folgender Bericht von Gabriele Over-Schumacher aus Repelen und die entsprechende Stellungnahme der Deutschen Telekom nahe.

Die Familie von Frau Over-Schumacher wohnt auf der Lintforter Str. 85a und hatte bereits im vergangenen Jahr bei ihrem Provider 1&1 r einen 50 MBit -Anschluss beantragt. Monatelang wurde sie mit dem Hinweis vertröstet, dass die Telekom das Netz noch nicht ausgebaut habe. Jetzt aber liegen die Leitungen. Schnelles Internet haben die Bewohner der Hausnummer 85a trotzdem nicht. Gabriele Over-Schumacher: "Nun hat sich nach zufälliger Begegnung mit einem Telekomtechniker vor unserem Haus herausgestellt, dass die Verteilerkästen in unserer unmittelbaren Umgebung bereits voll besetzt sind. Nachdem unser Sohn sich dann im Netz schlau gemacht hat und sich durch einen Telekomtechniker im Chat herausgestellt hat, dass die Hausnummer 83 und 87 auf der Lintforter Str., also unsere direkten Nachbarn, angeschlossen sind. Bei unserem Haus sei das nicht möglich, da unser Haus an einem ca. 2,1 Kilometer entfernten Verteilerkasten bzw. an der Telekom Hauptleitung angeschlossen ist.

Die Familie hat derzeit 16 MBit, was bei gleichzeitigem Gebrauch von TV, Telefon, Laptop, iPad und Handy Probleme bereitet. Damit wird sie sich auch noch vorläufig zufrieden geben müssen. Das geht aus einer Die Stellungnahme der Telekom hervor. Das Unternehmen schreibt: "Frau Schumacher beschreibt die aktuelle Situation (leider) korrekt. Es gibt für die Versorgung grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wie der Kunde an unser Netz angeschlossen werden kann.

Klassisch über die Strecke von der Vermittlungsstelle hin zum sogenannten Kabelverzweiger (KVz), das sind die grauen Kästen in den Straßen, und dann zum Anschluss im Haus. So können wir VDSL/Vectoring mit Bandbreiten bis zu 100 MBit realisieren.

Als zweites gibt es noch eine sogenannte A0-Versorgung. Das bedeutet, dass das Kabel direkt von der Vermittlungsstelle zum individuellen Anschluß des Kunden geführt wird. Bei dieser Konstellation sind leider nur 16 MBit möglich.

Im aktuellen Fall beträgt die Leitungslänge 1,1km, daher ist in den Hausnummern 85, 85a, 85b, 85c aktuell kein VDSL buchbar/schaltbar. Die Vergabe der Ports in den KVz erfolgt nach Auftragseingang."

Eine Aussage darüber, ob die grauen Kästen in Zukunft aufgerüstet werden können, machte das Unternehmen nicht.

(RP)
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