Moerserin forscht über "Pick-Up-Artists" Die Tricks der Aufreißer als Doktorarbeit

Moers · Leonie Viola Thöne aus Moers ist für ihre Dissertation an der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften der Fernuniversität in Hagen "Verführungskünstlern" auf der Spur. Die 21-jährige beschäftigt sich mit "Pickup Artists".

Was sind Pick-Up-Artists?
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Foto: GfÖ/dpa/gms

Ein spannendes Thema hat sich die 21-jährige Leonie Viola Thöne aus Moers für ihre Dissertation an der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften der Fernuniversität in Hagen ausgesucht: Es geht um "Pick-Up-Artists". Sehr harmlos formuliert sind das männliche "Verführungskünstler", die in geheimen Internetgemeinden Flirttipps austauschen.

Leonie Viola Thöne drückt es etwas drastischer aus: "Es geht diesen Männern darum, möglichst viele Frauen in möglichst kurzer Zeit zum Sex zu bewegen, von ihren Bettgeschichten zu berichten und wirkungsvolle 'Aufreißer'-Strategien an die anderen Mitglieder der Community weiterzugeben."

Mit "Pickup Artists und den manipulativen Strategien der geheimen Aufreißer-Community" hat sich Thöne bereits in ihrer Masterarbeit an der Fernuniversität beschäftigt. Und unter diesem Titel ist gerade ihr gleichnamiges Buch erschienen, das auf dieser Abschlussarbeit basiert. In ihrer Dissertation will sie sich nun genauer mit den Charaktertypen der Mitglieder, also mit den psychologischen Strukturen, beschäftigen. Im Sommer wird sie für zwei Monate nach Los Angeles fliegen und dort mit Pickup Artists sprechen.

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind der Ursprung der Pickup-Gemeinden, die sich aber auch in Deutschland immer stärker verbreiten. Ihr Aufenthalt in Los Angeles hat aber noch einen zweiten Grund und der hängt unmittelbar mit einem von Leonie Viola Thönes zahlreichen Talenten zusammen. Das Herz der 21-Jährigen, die schon als 13-jährige Schülerin ein Akademiestudium an der Fernuniversität, im Anschluss hier den Bachelor- und Ende Januar ihren Masterabschluss gemacht hat, schlägt auch für Kunst in jeglicher Form.

Sie komponiert Songs und singt, schreibt Gedichte und Theaterstücke, steht selbst als Schauspielerin auf der Bühne. Und das alles bereits sehr professionell. Jetzt hat sie etwas erreicht, was nur wenigen gelingt. Die New York Film Academy hat sie für den Sommerkurs in diesem Jahr als Schauspielstudentin in ihren Universal Studios in Los Angeles angenommen. "Darüber freue ich mich sehr, denn diese Filmakademie ist die renommierteste in Amerika, hier hat auch schon Steven Spielberg gelernt", schwärmt Thöne.

Kann man sich eigentlich bei so vielen Talenten festlegen, wohin der berufliche Weg nach der Promotion gehen soll? Leonie Thöne antwortet mit einer Gegenfrage und lacht: "Muss man sich denn festlegen?" Genau das will die junge Frau nämlich nicht. Sie will all ihre Talente ausleben und ihre wissenschaftliche Karriere vorantreiben. Sich für eine Sache entscheiden zu müssen wäre für sie fast so, als wenn sie jemand in einen Käfig sperren würde.

(RP/jco/top)
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