Geburtenrate gestiegen Diese süßen Babys wurden 2016 in Moers geboren

Moers · In den Moerser Krankenhäusern ist die Zahl der Geburten in 2016 deutlich gestiegen. Stadtweit wurden zehn Prozent mehr Babys geboren als im Jahr zuvor. Der Grund sind nicht nur gestiegene Flüchtlingszahlen.

Moerser Babys 2016
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Foto: St. Josef

In Moers werden wieder deutlich mehr Babys geboren - sogar noch mehr als im NRW-Trend. Landesweit kamen im vergangenen Jahr sieben Prozent mehr Babys zur Welt. In Moers sind es sogar zehn Prozent mehr - 2200 Babys waren es insgesamt. Den Trend, den die Moeser Stadtverwaltung jetzt vermeldet hat, können auch die beiden Geburtskliniken der Stadt bestätigen. Auch dort freut man sich über einen - in dieser Höhe unerwarteten - Babyboom.

"Die Zahlen sind auffällig", sagt der Moerser Stadtsprecher Thorsten Schröder. Er kennt die Vergleichszahlen früherer Jahre - so hoch wie diesmal waren sie lange nicht: 1991 wurden beim Standesamt Moers 1850 Geburten beurkundet. Höchststand war danach bisher das Jahr 1996 mit 2060 Beurkundungen. Die Zahl der Geburten für 2013 lag bei 1782 Geburtsbeurkundungen, 2014 waren es 1950 und ein Jahr später 2003 Beurkundungen.

Dr. Peter Tönnies, Chefarzt der Frauenklinik am Bethanien, kann sich über 12,5 Prozent mehr Geburten freuen. Im Jahr 2015 waren es am Bethanien-Krankenhaus noch 1173 Geburten, im vergangenen Jahr dann 1320 Geburten - hier werden auch jene Geburten von Kindern gezählt, die nicht aus Moers kommen. "Wir beobachten, dass der Zuwachs nicht allein durch die Flüchtlinge begründet ist, sondern dass auch Familien von hier wieder mehr Kinder bekommen." Der Trend gehe zu größeren Familien, sagt Tönnies. Er glaubt, dass politische Maßnahmen wie Elterngeld und Elternzeit langsam fruchten. Diese Maßnahmen hätten auch ein neues Familienbewusstsein geschaffen. Um die Bevölkerungszahl zu halten, bräuchte Deutschland eine Geburtenziffer von 2,1 Kindern pro Familie. Tönnies sagt: "Wir liegen bei 1,5, aber wir können 1,6 oder 1,7 erreichen."

Eine gute Entwicklung kann auch das St. Josef Krankenhaus vermelden. "In unserem Haus haben wir einen Anstieg von guten zehn Prozent zu verzeichnen", sagt Kliniksprecherin Regina Ozwirk. 895 Babys wurden in 2016 im St. Josef geboren. Auch sie sieht die Flüchtlingsbewegung nur als einen Grund für den Zuwachs. "Es gibt bei heutigen jungen Leuten doch wieder einen eindeutigen Trend zu Familie und Kindern, was nicht zuletzt durch die verbesserten Betreuungsmethoden bereits in der U3-Versorgung entstanden ist." Der Anstieg der Geburtenrate im St. Josef beweist aus Sicht von Regina Ozwirk, dass die Auszeichnung "babyfreundlich" für das Klinikum die jungen Eltern überzeugt. Teil des von der Weltgesundheitsorganisation verliehenen Labels ist es, das Stillen in den Vordergrund zu stellen und "Rooming-in" zu praktizieren - Mutter beziehungsweise Eltern und Kind können 24 Stunden zusammen sein.

(RP)
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