Moers Diskussion um Kohlenhuck: Freiraum oder Gewerbepark?

Moers · Die Moerser Wirtschaftsförderungsgesellschaft wir4 beklagt sich über die Situation einer 20 Hektar großen Freifläche im Moerser Ortsteil Kohlenhuck. Die Gesellschaft, die die Interessen von Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg vertritt, stellt hierzu fest, dass die Kohlenhuck-Fläche nicht entwickelt werden könne. Eine entsprechende Vorgabe im Landesentwicklungsplan (LEP) mache dies unmöglich.

Das Problem findet sich in Punkt 6.33 des LEP. "Neue Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen sind unmittelbar anschließend an die vorhandenen allgemeinen Siedlungsbereiche oder Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen festzulegen", heißt es dort. Da eine solche Anbindung in Kohlenhuck fehlt, ist es auf absehbare Zeit ausgeschlossen, dass sich dort Gewerbetreibende ansiedeln können.

Für Roland Mischke, Fraktionsvorsitzender der CDU im Regionalverband Ruhr, wäre eine Änderung dieser Vorgabe wünschenswert. Das FDP-geführte Wirtschaftsministerium sieht dies allerdings bislang nicht vor.

Mitschke appelliert daher auch an seine Kollegen. "Ich würde es begrüßen, wenn die FDP-Kreistagsfraktion die Position der RVR-CDU beim Wirtschaftsministerium unterstützen würde", sagt er.

Wolfgang Freye, Fraktionsvorsitzender der Linken im Regionalverband Ruhr, wehrt sich gegen die Bestrebungen der CDU.

"Wir halten es nicht für sinnvoll, auf die von der schwarz-gelben Landesregierung angekündigten Änderung des Landesentwicklungsplans zu setzen. Auch dadurch wird der Bedarf an Gewerbeflächen in Moers nicht größer", führt er aus. "Wenn der Kohlenhuck weiter als Freiraum ausgewiesen ist, so ermöglicht das seine weitere landwirtschaftliche Nutzung ebenso wie die Ansiedlung von Windenergieanlagen, was auch dem Willen der Anwohner entgegen kommt."

(mlat)
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