Moers Doppelpack auf der Bühne begeistert das Publikum

Moers · Die Bands "I am oak" und "We used to be tourists" spielten jetzt im Bollwerk 107.

Die Musiker der Bands "I am oak" und "We used to be tourists", die jetzt im "Bollwerk 107" auftraten, hätten problemlos jeden einzelnen Konzertbesucher mit Handschlag begrüßen können. Es mag vielleicht am guten Wetter gelegen haben, dass viele Stühle unbesetzt blieben. Die geringe Besucherzahl kann auf keinen Fall mit der Qualität der Bands in Verbindung stehen, denn das Konzert war ausgesprochen gut.

Eröffnet wurde das Konzert im "Bollwerk 107" von "We used to be tourists" aus Köln. Die Band, die sich 2012 gegründet und 2015 ihr erstes Album "Making Friends with Ghosts" veröffentlicht hat, tritt normalerweise als Trio auf. Nach Moers waren die Keyboarderin Isabell Meiner und der Gitarrist Benedikt Schmitz hingegen als Duo gekommen. Ihre ruhigen und melodischen Songs trugen sie mit gefühlvollen und harmonischen Gesangsstimmen vor. Bei dem Song "Counting Sheep" wurde die Akustikgitarre durch ein Banjo ersetzt. Mit der wunderbar sanften Ballade "Midnight till morning" endete der Auftritt der Gruppe "We used to be tourists" schließlich, und die vier Musiker der Band "I am oak" betraten die Konzertbühne. Die Gruppe um Sänger, Gitarrist und Songwriter Thijs Kuijken, die in einer Besetzung mit zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug auftrat, kommt aus dem niederländischen Utrecht. Das Musikmagazin "Rolling Stone" bezeichnete ihr Album "Ols Songd" aus dem Jahr 2014 als eines der "schönsten Folk-Alben der letzten Monate". Im Februar 2016 ist das fünfte Album der Band erschienen, das den Titel "Our Blood" trägt.

Bei ihrem Auftritt spielten sie mit den Songs "Omen", "Volcano", "Own", "Woven In" und "Woandering" mehrere Titel dieses Albums. Im Gegensatz zum Studioalbum "Our Blood", das elegisch, zurückhaltend und beinahe meditativ wirkt, präsentierten die Musiker von "I am oak" die Songs bei ihrem Auftritt in Moers kraftvoll. Getrieben vom trockenen Rhythmus des Schlagzeugs, entfalteten die stehenden Gitarrenakkorde und der sonore und gleichförmige Gesang, die in ihrer Schlichtheit und Monotonie ein wenig an die musikalischen Einflüsse des Grunge erinnerten, einen hypnotischen Sog. Die Lieder haben dabei allesamt eine schlanke und klare musikalische Struktur. Statt virtuoser Gitarrenläufe standen hallende Akkordabfolgen im Vordergrund, die einen reizvollen Kontrast zu den mehrstimmigen Gesangspassagen bildeten.

(cas)
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