Moers Dorf-Jury sieht sich in Schaephuysen um

Moers · Die Kommission des Kreiswettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" besuchte gestern Schaephuysen. Die Einwohner zeigten den Gästen, wie viel Leben mittlerweile wieder in die Ortschaft eingekehrt ist.

 Miriam Kerberg (vorne links) erläuterte mit Aufnahmen vom jüngsten "Heimspiel" das Konzept des Festivals. Im Hintergrund wartete schon der Planwagen.

Miriam Kerberg (vorne links) erläuterte mit Aufnahmen vom jüngsten "Heimspiel" das Konzept des Festivals. Im Hintergrund wartete schon der Planwagen.

Foto: Klaus Dieker

Geduldig warteten Philipp und Jan Benger in voller Montur, mit der Standarte der Schaephuysener Schützen, auf ihr Stichwort. Sie und andere Einwohner Schaephuysens hatten sich gestern gegen halb drei an den wichtigsten Straßen der Ortschaft postiert, um die Fragen jener Kommission zu beantworten, die über die Sieger beim Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" entscheidet. Der Himmel sah unfreundlich aus, doch die Gastgeber hatten Glück, kein Sturzregen kam herab.

Zunächst hatte der Bus mit der Jury den Michaelturm angesteuert. Als drei Uhr näher rückte, sichteten die Wartenden an der Tönisberger Straße das Gefährt. Geführt von Vertretern der Interessengemeinschaft der Schaephuysener Vereine, informierten sich die Gäste über verschiedene Themen des Dorfes, beispielsweise die Nahversorgung. Angela Hoyer, Inhaberin des Ladens "Nah und gut", gab Auskunft über das Warenangebot im Dorf - ein Vorteil, den manche Ortschaften im Kreis Kleve nicht mehr haben.

Ein paar Schritte weiter hatten Organisatoren des "Heimspiel"-Festivals neben einer Infotafel ihren Laptop postiert, auf dem die Besucher Videos der jüngsten Musikveranstaltung auf dem Marktplatz anschauen konnten. Miriam Kerberg und Gisa Elmer berichteten von dem ungewöhnlichen Ereignis, bei dem auch internationale Bands vertreten waren. Am 16. Juni 2018 soll das nächste "Heimspiel" folgen. Ein weiteres neues Aushängeschild der Ortschaft präsentierte Frank Peifer-Weiß mit dem Naturmarkt. Er erläuterte das Konzept, das nicht zuletzt auf regionale Anbieter setzt.

Die Mitglieder der Kommission hörten zu und bedeckten die Seiten ihrer Blöcke mit Notizen. Für sie war es der zweite Rundgang an diesem Tag. "Heute morgen waren wir in Mehr, einer Ortschaft von Rees", sagte der Kreis Klever Landrat Wolfgang Spreen, ebenfalls als Jury-Mitglied vor Ort.

An der Ecke Tönisberger Straße/Hauptstraße hatten sich mehrere Mitglieder örtlicher Vereine aufgestellt, besser gesagt, niedergelassen, denn dort befindet sich eine Sitzecke, auch als "Klön-Kurve" bekannt, ein Werk der Nachbarschaft "Hau-Tönn". Den Jury-Mitgliedern blieb keine Zeit, einmal Probe zu sitzen, an der Tönisberger Straße wartete ein Planwagen, der die Alte Molkerei ansteuern sollte. Das weitere Besuchsprogramm führte dann zum Kindergarten Fliegenpilz, der ein Familienzentrum ist, und in die Kirche St. Hubertus. Auf deren Vorplatz hielten sich Pfarrer Norbert Derrix und Vertreter des Fördervereins für St. Hubertus bereit. Der Vorsitzende Norbert Weyers erklärte: "Wir haben uns zuletzt vor allem um die Restaurierung des Kircheninneren und um die Reinigung der Orgel gekümmert." Von der Kirche bis zum Gehöft Teilmans, in dessen Innenhof die Begehungen der Kommission schon traditionell ihren Abschluss finden, ist es nicht weit. Dorthin wurden auch jene Einwohner eingeladen, die sich Zeit genommen hatten, den Rundgang zu begleiten und zu zeigen, dass die Schaephuysener hinter der Bewerbung stehen. Natürlich hoffen die Mitglieder der Interessengemeinschaft, zu der auch der Verein für Gartenkultur und Heimatpflege gehört, auf einen ähnlichen Erfolg wie Ende der 70er Jahre, als Schaephuysen auf Bundesebene "Golddorf" wurde. Sicher ist: Die Jury hat viele Eindrücke mitgenommen.

(s-g)
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