Moers Ehrentag für den Bischof aus Saelhuysen

Moers · Vor 25 Jahren wurde Viktor Josef Dammertz zum Bischof von Augsburg geweiht. Dieses silberne Jubiläum wurde nun in der Erzabtei St. Ottilien gefeiert. Seiner niederrheinischen Heimat ist der Geistliche immer verbunden geblieben.

 Vor elf Jahren besuchte Viktor Josef Dammertz seinen Heimatort Schaephuysen, in dessen Ortschaft Saelhuysen er geboren wurde. Im Pfarrheim St. Hubertus gab es eine Feierstunde. Bereits drei Jahre zuvor war der Bischof auf eigenen Wunsch vom Papst emeritiert worden.

Vor elf Jahren besuchte Viktor Josef Dammertz seinen Heimatort Schaephuysen, in dessen Ortschaft Saelhuysen er geboren wurde. Im Pfarrheim St. Hubertus gab es eine Feierstunde. Bereits drei Jahre zuvor war der Bischof auf eigenen Wunsch vom Papst emeritiert worden.

Foto: Klaus Dieker

Die Verbindung zu seinem Heimatort hat Viktor Josef Dammertz nie verloren. Der emeritierte Bischof des Bistums Augsburg stammt aus Schaephuysen. Nun hat der 88-Jährige sein silbernes Bischofsjubiläum gefeiert, in der Erzabtei St. Ottilien bei Landsberg am Lech.

Natürlich gratuliert dazu auch die katholische Kirchengemeinde St. Martinus Rheurdt in der Heimat. Pfarrer Norbert Derrix schreibt auf der Internetseite der Pfarrei über den Werdegang des Bischofs: "Der gebürtige Niederrheiner, ein Kaufmannssohn, studierte Philosophie und Theologie in Münster, Innsbruck und Rom und promovierte 1957 am kanonistischen Institut der Universität München. Dammertz galt während seiner Amtszeit als Mann des Ausgleichs und ist Träger des Bundesverdienstordens."

An der Spitze des Bistums Augsburg stand Viktor Josef Dammertz von 1993 bis 2004. Sein Nachfolger wurde Walter Mixa, dessen öffentliches Wirken, man erinnert sich, weniger gut aufgenommen wurde.

Dass der Bischof seine Wurzeln nicht vergessen hat, belegt unter anderem, dass er Ehrenmitglied der St. Martinus-Quirinus-Schützenbruderschaft Saelhuysen-Finkenberg ist. Denn in der kleinen Ortschaft Saelhuysen hat er einst das Licht der Welt erblickt. Von 1950 bis 1957 studierte er in Münster, Innsbruck und Rom. Im letzten Studienjahr wurde er zum Priester geweiht.

Dammertz' Laufbahn ist eng mit dem Benediktinerorden verbunden. 33 Jahre lang hatte er dort leitende Ämter inne, unter anderem als Generalsekretär der Benediktinerkongregation in Sankt Ottilien. Später wurde er zum Erzabt und zum Abtprimas der internationalen Benediktinerföderation in Rom ernannt. Zu dem jetzigen Jubiläum war auch Notker Wolf, der unter anderem als Buchautor bekannte ehemalige Abprimas der Benediktiner, gekommen.

Auch wenn seine Laufbahn als hoher Geistlicher fern vom Niederrhein ihren Gang nahm, hat Bischof Dammertz immer wieder seinen Heimatort besucht. Zum Beispiel zur Feier seines Goldenen Priesterjubiläums im Jahr 2007. Zu diesem Anlass gab es einen Empfang im Pfarrheim der Gemeinde St. Hubertus Schaephuysen. Bereits am frühen Morgen war der Bischof von "seinen" Schützenbrüdern an seinem Geburtshaus in Saelhuysen abgeholt worden. Sie begleiteten ihr Ehrenmitglied auf gelb geschmückten Fahrrädern bis zur Kirche, wo die Fahnenabordnungen warteten. Die Rheinische Post berichtete seinerzeit über diesen Besuch und hielt im Artikel auch treulich fest, dass es zu Mittag in der "Linde" Rinderbraten und Herrencreme gab.

Zur jetzigen Feier der silbernen Bischofsweihe gab es nun in der Erzabtei St. Ottilien ein Pontifikalamt. Anwesend war auch Kardinal Friedrich Wetter, der Viktor Josef Dammertz im Jahr 1993 als Erzbischof von München und Freising zum Bischof geweiht hatte.

Erzabt Wolfgang Öxler würdigte den Bischof vom Niederrhein als jemanden, der das Bistum durch seine "vorsichtige, jedoch klare und kompetente kirchenrechtliche Sicht" wieder zu einer Einheit geführt habe. "Und das geschah nicht in spektakulären Auftritten, sondern still und leise." Diese Bescheidenheit habe sich bereits in den 1970er Jahren gezeigt, als Dammertz als neuer Erzabt die kleinen Privilegien dieses Amtes abschaffte, "sich zum Beispiel das Frühstück aufs Zimmer bringen oder das Bette machen zu lassen", erinnert sich Öxler.

Übrigens ist in der Erzabtei in Bayern noch ein echter Schaephuysener als Geistlicher tätig: Pater Ludger Schäffer, dem die Heimatgemeinde jüngst zur 40-jährige Profess gratuliert hat.

(s-g)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort