Rheurdt Ein Rundgang durch die Martinusschule

Rheurdt · Am Montag haben die rund 200 Kinder der nun fusionierten Grundschule den ersten Unterrichtstag im umgebauten Gebäude der alten Hauptschule. Gestern hatten Vertreter der Fraktionen Gelegenheit, sich im Inneren umzuschauen.

 Die Besuchergruppe in einem der Klassenräume, denen nun auch Differenzierungsräume hinzugefügt wurden.

Die Besuchergruppe in einem der Klassenräume, denen nun auch Differenzierungsräume hinzugefügt wurden.

Foto: Markus Koopmann

Klaus Kleinenkuhnen schaut sich zufrieden um. "Wann hat man schon Gelegenheit, die Eröffnung einer neuen Schule zu erleben?", meint der Bürgermeister von Rheurdt. Gemeinsam mit Vertretern der Lehrerschaft und der Ratsfraktionen macht die Verwaltung an diesem Vormittag einen Rundgang durch das umgebaute Schulgebäude am Meistersweg. Am Montag haben die rund 200 Mädchen und Jungen der Martinus-Grundschule ihren ersten Tag hier drinnen.

Wer das Gebäude durch den Haupteingang betritt, steht in einem weiträumigen Foyer. Eine Erhebung am Ende des Raums kann als Bühne genutzt werden. Hier werden künftig auch die Rats- und Ausschusssitzungen stattfinden. Der Bürgermeister spricht ein paar Worte, er dankt dem Bauleiter, der täglich aus Telgte (!) zur Baustelle gefahren ist, er dankt auch den Lehrerinnen, die am Wochenende noch die Klassen einräumen werden, damit alles losgehen kann, wenn am Montag die Schüler kommen.

Noch immer wirkt vieles wie auf einer Baustelle. Umzugskartons stehen herum, es ist ein Kommen und Gehen, hier wird noch mit der Wasserwaage gemessen, dort noch weiße Farbe auf Wände gepinselt. "Achtung", warnt Kämmerer Marcell Schüren, als die Delegation die Treppe ins obere Stockwerk hinaufsteigt. "Die Farbe auf dem Geländer könnte noch feucht sein."

Im Obergeschoss sind einige Klassenräume schon fast fertig eingeräumt. Jeder von ihnen hat einen zweiten, kleineren Raum direkt nebenan, durch eine große Glasscheibe können die Lehrerinnen ein Auge auf die Schüler in diesen Differenzierungsräumen haben. Beim Bau der Martinusschule wurde darauf geachtet, dass die Vorgaben der Inklusion erfüllt werden. Und natürlich ist das Gebäude nun auch barrierefrei. Vom Vorplatz führt eine Rampe für Gehbehinderte an der Treppe vorbei zum Haupteingang. Im Gebäudeinneren gibt es einen Aufzug. Ein Klassenraum ist sogar direkt über den Fahrstuhl erreichbar. "Das ist das Penthouse-Modell", witzelt der Bürgermeister.

Technisch sind alle Klassenräume auf neuen Stand gebracht worden: Die Rollos gehen auf Knopfdruck rauf und runter. Die Decken sind mit Schallschutzplatten versehen. Die Beleuchtung arbeitet mit Präsenzmeldern, das Licht geht aus, wenn niemand sich im Raum befindet. Details fallen ins Auge: Jedes Türschild ist mit dem hübschen Logo der Martinusschule versehen worden. Und Türen gibt es viele, nicht nur jene zu den Klassenräumen. Die Delegation späht ins Zimmer des Hausmeisters, ins Lehrerzimmer, in den Kopierraum, den Sanitätsraum und so fort. Im unteren Geschoss findet die Nachmittagsbetreuung statt, ein Kicker und eine Werkbank stehen schon bereit. Von dort geht es weiter in die Küche und die Mensa. "Die Küchenausstattung ist noch der originale Bestand", sagt David Rasche von der Verwaltung. Als die Hauptschule einige Jahre leer stand, fanden dort Kochkurse statt. "Es gibt auch schon Anfragen, ob diese weiter gehen könnten", sagt Rasche.

Klaus Kleinenkuhnen ist angesichts des gelungenen Umbaus sehr zufrieden. "Es gab ja immer einige Leute, die gesagt haben: Dat wird nix", erinnert er sich.

Diese hätten sich vielleicht den Spruch zu Herzen nehmen sollen, der in einem der Klassenräume an der Wand prangt: "Nicht der Schnellste siegt oder ist der Beste. Gewinner ist, wer sein Bestes gibt."

(s-g)
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