Moers "Ein Vorbild für Jugendliche in Meerbeck"

Moers · Auf den neuen stellvertretenden Vorsitzenden des IKM, Özgur Ucak, warten große Aufgaben.

 Der Vorstand des IKM (Von links): Mohammad Ejaz Malik, Ö zgur Ucak und Cemil Mayadali.

Der Vorstand des IKM (Von links): Mohammad Ejaz Malik, Ö zgur Ucak und Cemil Mayadali.

Foto: Klaus Dieker

Generationenwechsel beim Internationalen Kulturkreis Moers (IKM). Mit der Wahl von Özgur Ucak (40) zum stellvertretenden Vorsitzenden bahnt sich eine Wachablösung des Vereins an, der sich vor 39 Jahren hals Selbsthilfevereinigung von Migrantengruppen gründete. Noch halten Cemil Mayadali (72) und Mohammed E. Malik (65) die Zügel in der Hand, doch wird Ucak in kommenden Zeit zunehmend Führungsverantwortung übernehmen müssen.

Der Verein steht vor großen Herausforderungen. Demnächst wird mit der Umsetzung des Handlungskonzeptes "Neu:Meerbeck" begonnen werden. Bis 2026 sollen 15 Millionen Euro zusätzlich an Landesmitteln nach Meerbeck und Hochstraß fließen. Da wird die Mitarbeit des IKM bei der Einbindung der im Ortsteil lebenden Migranten gefragt sein.

Aber der Verein selbst will im kommenden Jahr sein 40-jähriges Jubiläum angemessen feiern. bereits dann wird der neue Mann im Vorstand Führungsqualität ziegen müssen.

Seine Aufgabe kann der gelernte Sozialpädagoge gut gerüstet angeben. Er ist in Meerbeck geboren und lebt auch jetzt noch dort. Schon als Kind spielte er in den Räumen des IKM bei einer Theater-AG mit. An der Uni schreib er seiner Abschlussarbeit über ein migrationspolitisches Thema. Durchsetzungsvermögen hat er als erfolgreicher Amateurboxer bewiesen. "Für einen 15-Jährigen sind wir doch die Opas", sagt Mayadali, "aber mit einem wie Özgur Ucak kann er sich identifizieren." Die dritte Generation der Migranten , so Mayadali, habe oftmals den Bezug zur Herkunftskultur verloren, aber sei in der deutschen gegenwartskultur noch nicht angekommen. Da setzt die Arbeit im IKM an: "Wir hatten hier mal Kinder, die bei Tanzkursen ständig gestört haben, indem sie von außen an die Scheiben klopften", erinnert sich Mayadali. "Bis wir sie mal reingeholt und gefragt haben, was sie denn wollten. Daraus ist dann unsere Breakdance-Gruppe geworden, die in der Region schon viele Auftritte hatte."

Eine neue Herausforderung stellte sich auch mit der Flüchtlingswelle des Jahres 2015. In der Nähe des IKM lag eine zentrale Unterkunft des Landes. Weil es beim IKM eine WLAN-Verbindung gab, besuchten viele Flüchtlinge die Einrichtung und kamen in Kontakt mit den dortigen Gruppen. Eine für beide Seiten wichtige Erfahrung. Ucak: "Auch bei den hier lebenden Migranten gab es Vorurteile gegenüber den neuankömmlingen."

(RP)
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