Moers Elektronische Klänge erfüllen die Nacht

Moers · Die Moers-Festival-Nacht öffnet sich noch mehr der elektronischen Musik. Kuratorin ist Nicole Wegner aus Köln.

 Born in Flamez ist der Name dieses Musik-Projekts, das das Nachtprogramm in der Festivalhalle mit gestalten wird. Der Künstler gibt seine Identität nicht preis.

Born in Flamez ist der Name dieses Musik-Projekts, das das Nachtprogramm in der Festivalhalle mit gestalten wird. Der Künstler gibt seine Identität nicht preis.

Foto: Moers Festival

Nicole Wegner ist gespannt, wie das Nachtprogramm am Sonntag, 24. Mai, in der Festivalhalle ankommen wird: Die 32-jährige Kölnerin ist mit Hanna Bächer erstmals Kuratorin des nächtlichen Musikangebots. Neu ist die Aufgabe für sie nicht: "Ich organisieren seit drei Jahren in kleinerem Rahmen Konzerte", erzählt Wegner im Gespräch mit dem Grafschafter. Die Zusammenarbeit mit dem Moers Festival biete ihr die Möglichkeit, in einem größeren Rahmen zu arbeiten. "Das ist eine Herausforderung", betont die 32-Jährige, die an der Kunsthochschule für Medien studierte und 2012 mit Meryem Erkus in Köln die "Baustelle Kalk" gegründet hatte. Es handelt sich um einen gemeinnützigen Verein, der sich als Kultur- und Projektinitiator versteht. Dort veranstaltet Wegner Konzerte. Gleichzeitig arbeitet sie an einem Filmprojekt über zwölf amerikanische Musiker. "Parallel Planes" ist der Titel dieses Films, der Teil ihrer Diplom-Arbeit war.

Das Nachtprogramm auf dem Moers Festival ist für Wegner nicht die erste Zusammenarbeit mit Festivalchef Reiner Michalke. "Es gibt einige Schnittmengen", erzählt die junge Frau. So veranstaltete sie bereits Konzerte mit Bands, die auch auf dem Moers Festival zu erleben waren, inzwischen organisiert sie eine Reihe im Kölner Stadtgarten und hat sich um die beiden letzten Festival-Trailer gekümmert. "Reiner Michalke ist es ein großes Anliegen, das Nachtprogramm offener zu gestalten und mehr elektronische Klänge zuzulassen", erzählt Nicole Wegner. Gemeinsam mit Hanna Bächer, die dem Moers Festival-Publikum bislang als Moderatorin bekannt ist, überlegte sie, welche Acts zwischen elektronischem Klang und Performance in Moers gut funktionieren könnten. Gefunden haben sie drei Gruppen, die sich inhaltlich mit dem Thema Identität befassen.

Den Auftakt am Festivalsonntag macht "RocketNumberNine" aus England. Dahinter stehen die Brüder Ben und Tom Page. "Während Tom die Drumparts übernimmt, erkundet Ben mit dem Keyboard verschiedenste Klangwelten", heißt es auf der Homepage des Moers Festivals. Und dabei wandeln zwischen den Genres Rock, Pop, Jazz und Electro. "Born in Flamez", der zweite Programmpunkt, ist ein Experiment, das mit dem Thema Identität spielt. "Der Künstler trägt beim Auftritt eine Maske und drückt sich davor, seine Identität preiszugeben. Er spielt mit dem Unklaren", erklärt Nicole Wegner. Die Musik unterliegt vielen Einflüssen von Pop bis elektronischer Musik. Die Nacht beschließt Dean Blunt aus Großbritannien. "Er ist ein Exot in der Pop-Musik. In seiner Performance kann es dem Publikum passieren, dass 15 Minuten lang das Licht ausgeht und lediglich Lichtblitze den Raum erfüllen", weiß die Kuratorin. Für Nicole Wegner ist die Kuratoren-Aufgabe eine spannende Arbeit, ein Experiment, das sie gerne auf dem Moers Festival fortführen würde. www.moers-festival.de

(RP)
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