Berichte aus dem Iran: Offenbar Explosionen nahe Isfahan – Iranische Flugabwehrraketen im Einsatz
EILMELDUNG
Berichte aus dem Iran: Offenbar Explosionen nahe Isfahan – Iranische Flugabwehrraketen im Einsatz

Moers Elmar Rixens persönliche Sternstunde

Moers · Der Moerser Grundschullehrer und passionierte Hobbyastronom hat durch ein Teleskop die "Säulen der Schöpfung" fotografiert. Für die Bilder vom Sternentstehungsgebiet verbrachte er viele eisige Nächte auf einer Farm in Namibia.

 Elmar Rixen gelangen die spektakulären Aufnahmen der Formation im All während einer Reise nach Namibia.

Elmar Rixen gelangen die spektakulären Aufnahmen der Formation im All während einer Reise nach Namibia.

Foto: Klaus Dieker

Elmar Rixens Augen leuchten, als er seinen neuesten Schnappschuss präsentiert. "Das Foto hier habe ich vor wenigen Wochen geschossen, aber was man darauf sieht, ist vor mehr als 7000 Jahren passiert." Der passionierte Hobbyastronom hat nämlich die "Säulen der Schöpfung" fotografiert, eine Formation im sogenannten "Adlernebel". Dabei handelt es sich um ein riesiges, knapp 7000 Lichtjahre entferntes Sternentstehungsgebiet, bestehend aus ionisiertem Wasserstoff.

 "Die Säulen der Schöpfung" sind 7000 Lichtjahre entfernt. Sie sind Teil des Sternentstehungsgebietes "Adlernebel".

"Die Säulen der Schöpfung" sind 7000 Lichtjahre entfernt. Sie sind Teil des Sternentstehungsgebietes "Adlernebel".

Foto: Elmar Rixen

"Die Säulen selbst sind rund neun Lichtjahre groß und bestehen größtenteils aus Ruß. An ihren Spitzen verdichtet sich das Material quasi zu Sternembryonen. Wenn der Druck dann groß genug ist, entsteht ein neuer Stern." Jeder kleine rote Punkt auf seinem Bild sei ein "Baby-Stern", nicht älter als 1000 Jahre alt.

Schon seit seiner Kindheit interessiert sich der pensionierte Lehrer der Moerser Regenbogen-Grundschule für Himmelsobjekte und das Weltall. "Ich war oft abends und nachts mit meinem kleinen Teleskop unterwegs." Seine Mutter stand seinem Hobby jedoch eher skeptisch gegenüber. Für seine nächtlichen Ausflüge habe sie oftmals nur ein "Ist aber kalt heute, Junge" über gehabt. Da auch seine damaligen Freunde seine Begeisterung nicht teilen konnten, sei sein Interesse an der Astronomie daher schnell wieder erloschen.

Doch dann stieß er vor rund 25 Jahren auf den "Verein Krefelder Sternfreunde". Dort entflammte seine Passion wieder neu. So fand er auch schnell Kontakt zur "Internationalen Amateursternwarte", ebenfalls eine Vereinigung von Hobby-Astronomen. Diese betreibt dank der Mitgliedsbeiträge ein rund 100 000 Euro teures Spiegel-Teleskop auf einer Farm in Namibia. "Da musste ich nicht lange zögern. Ich wollte unbedingt dorthin und meine eigenen Fotos schießen."

Im April war er für mehrere Wochen mittlerweile zum 20. Mal in der südwestafrikanischen Steppe unterwegs. Auf seinen vielen Reisen sind bis heute etliche spektakuläre Aufnahmen von Himmelskörpern entstanden, unter anderem auch vom berühmten Andromedanebel. Doch auf sein jüngstes Werk ist Rixen besonders stolz: "In unserer Region bekommt man solche Bilder überhaupt nicht hin, hier ist die Lichtverschmutzung viel zu groß."

Mehrere eisige Nächte verbrachte er im Freien, programmierte das Teleskop und brachte seine Kamera mit unterschiedlichen Spezialfiltern in Stellung. "Ich habe mehrere Fotos mit jeweils zwei bis drei Stunden Belichtungszeit geschossen und diese dann mittels einer Software übereinander gelegt. Dadurch konnte ich nämlich die Farben erzeugen, mit bloßem Auge ist die Formation nur als graue Masse zu sehen."

Insgesamt sei es schon ein recht teures Hobby, gibt Rixen zu. Doch für ihn habe sich dennoch jeder einzelne Moment gelohnt: "Ich habe auf ja auch oft meine Frau mitgenommen und bin durch das Land gereist. Aber das Erlebnis, da unten unterm Himmel zu sitzen, ist einfach nur unglaublich erhaben."

(p-m)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort