Moers Enni: Grabschmuck an Urnentafeln soll verboten bleiben

Moers · Grabschmuck an Kolumbarien soll weiter verboten bleiben. Dafür hat sich die Enni ausgesprochen.

 Schmuck direkt an den Urnentafeln - das ist in Moers nicht erwünscht. Zumindest die Enni lehnt einen entsprechenden Wunsch vieler Angehöriger ab.

Schmuck direkt an den Urnentafeln - das ist in Moers nicht erwünscht. Zumindest die Enni lehnt einen entsprechenden Wunsch vieler Angehöriger ab.

Foto: Dieker

"Die Erwerber dieser Grabart haben sich bewusst für diese pflegefreie Form mit einem schlichten und würdevollen Eindruck entschieden und haben hier einen entsprechenden ,Bestandsschutz'", heißt es in einer Antwort der Enni auf einen Antrag von Gabriele Kaenders (Die Linke) im Enni-Verwaltungsrat. Anlass für den Antrag waren Beschwerden von Angehörigen darüber, dass Grabschmuck von den Urnentafeln entfernt worden sei.

Laut Enni erlaubt die Friedhofssatzung schon heute die Ablage von Grabschmuck auf dafür vorgesehenen Stellen vor den Urnenwänden. Grabschmuck direkt an den Urnentafeln führe aber zu einer unerwünschten "wesentlichen Änderung des Gesamtbildes". Eine Änderung der Gestaltungsvorschriften für neue Kolumbarien wäre zwar möglich, würde aber eine Gebührenerhöhung nach sich ziehen und zu einer Ungleichbehandlung zwischen alten und neuen Kolumbarien führen.

Angehörigen, die Grabschmuck ablegen wollen, steht es frei, sich für eine der 13 Grabarten in Moers zu entscheiden, an der dies möglich ist - zum Beispiel für eine normale Urnengrabstätte.

Auch eine Änderung der Friedhofssatzung bezüglich der Bestattung Auswärtiger lehnt die Enni ab. Gabriele Kaenders hatte vorgeschlagen, auf diese Weise zusätzlich Geld einzunehmen, um dem "steigenden Kostendruck bei den Friedhofsgebühren" entgegenzuwirken. Wie die Enni darlegt, liegt die Zahl der Beerdigungen in Moers konstant bei 1000 bis 1100 pro Jahr. Auswärtige dürfen in Moers beerdigt werden, wenn sie einen Bezug zur Stadt hatten (etwa Verwandtschaft). Eine grundsätzliche Freigabe der Friedhöfe für Auswärtige würde, so die Enni, einen Nachahmungseffekt in anderen Städten zur Folge haben, die Beisetzungszahlen würden dann nur kurzfristig gesteigert. Auswärtige Anfragen gebe es bereits bezüglich der Bestattung von Tot- und Fehlgeburten sowie bei Kinderreihengräbern, weil diese in Moers kostenlos angeboten werden. Bei einer allgemeinen Freigabe müssten Gebühren als Steuerungsmöglichkeit eingeführt werden, was die Moerser gegenüber der derzeitigen Regelung benachteiligen würde.

(pogo)
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