Rheurdt Erstes Storchenpaar in Rheurdt

Rheurdt · Der Wunsch vieler Naturfreunde in Rheurdt hat sich erfüllt: Ein Nest an der Kirchstraße ist von gleich zwei Weißstörchen bezogen worden. Jetzt hoffen die Beobachter auf Nachwuchs.

 Foto: Jürgen Boemer

Foto: Jürgen Boemer

Foto: Jürgen Bömer

Darauf haben viele Einwohner in Rheurdt und Schaephuysen lange gewartet: An der Kirchstraße in Rheurdt haben sich zwei Störche niedergelassen, offensichtlich ein Pärchen, das brüten möchte. In den vergangenen Jahren waren immer mal wieder Störche im Ökodorf aufgetaucht, doch die Hoffnung, dass die Vögel bleiben und Nachwuchs zeugen würden, hatte sich nicht erfüllt - bis jetzt. "Die beiden Vögel sammeln gerade trockenes Heu", berichtet Jürgen Boemer, der an der Kirchstraße wohnt und eine Reihe Fotos gemacht hat.

In den sozialen Netzwerken werden ebenfalls Schnappschüsse geteilt. Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen hat die Ankunft des Storchenpaars erfreut zur Kenntnis genommen. "Noch scheinen die Vögel aber nicht mit der Brut begonnen zu haben", sagt er. Manchmal sei das Nest leer und die Störche kreisten am Himmel, wohl auf Futtersuche. "Es gibt auch Berichte über ein Storchenpaar, das Im Heiligen Bruch nistet", berichtet Kleinenkuhnen.

"Entweder ist es ein weiteres Paar oder es sind die gleichen, in dem Fall wäre das ein Fall für die Zweitwohnungssteuer", witzelt er. Kurioserweise war die Nestplattform, welche die Vögel an der Kirchstraße bezogen haben, nicht für richtige Störche gedacht, sondern für zwei Plastikstörche. Mitglieder des Reit- und Fahrvereins hatten das Nest als Teil einer Mottoveranstaltung errichtet. Im vergangenen Jahr gesellte sich zu den beiden "Fake"-Störchen dann ein echter.

Er begann mit dem Nestbau. Die beiden künstlichen Artgenossen sind inzwischen entfernt worden. Die Wiederansiedlung der Weißstörche am Niederrhein ist inzwischen eine Erfolgsgeschichte geworden. Im Kreis Kleve gab es im Jahr 1996 nach langer Zeit wieder eine erfolgreiche Brut, wie der Naturschutzbund (Nabu) Deutschland informiert. Das war in Zyfflich nahe Kranenburg. Im Kreis Wesel mussten die Naturfreunde dafür noch bis 2002 warten.

Wie die Stiftung Störche NRW berichtet, haben im vergangenen Jahr am gesamten Niederrhein 47 Paare gebrütet, darunter 24 im Kreis Kleve. Der Zuzug der Störche ist noch nicht abgeschlossen, bis Ende April könnten theoretisch weitere Vögel eintreffen. In den vergangenen Jahren waren immer wieder Störche in Rheurdt und Schaephuysen auf der Durchreise beobachtet worden. Ein Storchenweibchen machte regelmäßig um die Zeit des Jahreswechsels in Schaephuysen Station.

Namen wie "Adele" und "Luzie" wurden der Vogeldame verliehen, sogar ein künstliches Nest aufgestellt. Doch die Vogeldame fühlte sich meist auf einer Straßenlaterne am östlichen Ortsausgang wohler. In diesem Jahr war "Luzie" gleich ganz ausgeblieben.

(s-g)
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