Dr. Ralf Engels, Direktor Des Bethanien "Es gibt in einen riesigen Investitionsstau"

Moers · Zuletzt sprachen Politik und Verwaltung viel über den "Krankenhaussoli". Aber was bringt er den Kliniken eigentlich? Vier Fragen an den Direktor des Krankenhaus Bethanien.

Aus welchen Mitteln setzt sich die Krankenhausfinanzierung zusammen?

Dr. Ralf Engels Es gibt in Deutschland eine Dualistik in der Finanzierung von Krankenhäusern. Kliniken finanzieren sich zum einen aus den Mitteln, die die Krankenkassen für die Patientenbehandlung den Krankenhäusern vergüten. Davon wird beispielsweise das Personal bezahlt. Zum zweiten erhalten Klinken vom Land Unterstützung bei den Investitionskosten, damit kann eine Klinik auch einen Neubau realisieren.

Wo fehlen in Krankenhäusern - auch im Bethanien - derzeit Mittel?

Dr. Engels Es gibt in einen riesigen Investitionsstau, weil die von den Landesregierungen zur Verfügung gestellten Mittel nicht ausreichen, um alle notwendigen Investitionen zu realisieren. Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) hat vorgerechnet, dass sich der Investitionsbedarf der Krankenhäuser in NRW allein eine Milliarde Euro beläuft - jährlich. Die Landesregierung will nun mit dem Nachtragshaushalt einmalig 250 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung stellen. Ich bin der Meinung, dass das ein sehr respektables Zeichen ist, aber die Investitionslücke ist damit noch nicht geschlossen.

Mit welchem Betrag aus dem NRW-Landeshaushalt rechnet Bethanien?

Dr. Engels Wenn die 250 Millionen Euro auf die rund 350 Kliniken in NRW verteilt werden, dann können wir wohl mit einem sechsstelligen Betrag rechnen. Es bleibt aber abzuwarten, nach welchem Schlüssel die Mittel verteilt werden.

Wofür wird der zusätzliche Betrag in Bethanien verwendet?

Dr. Engels Wir werden in weitere Baumaßnahmen investieren. Es geht hier um Infrastrukturmaßnahmen, die den Bedürfnissen unserer Patienten gerecht werden. kt

(RP)
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