Moers Expertenrunde: Braucht Rheurdt einen Bürgerbus?

Moers · Viele Bürger sind mit dem Verkehrsangebot in der Gemeinde unzufrieden. Grünen greifen das Thema auf.

 Frank Hoffmann eröffnete die Diskussionsrunde.

Frank Hoffmann eröffnete die Diskussionsrunde.

Foto: Koopmann

Zu einer Infoveranstaltung zum Thema "Soll es in Rheurdt wieder einen Bürgerbus geben?" hat die Grünenfraktion der Gemeinde in die Gaststätte "Zur Post" eingeladen. Günter Schlüter, Leiter der Verkehrsplanung bei der Niag, Horst Wichert, Organisator des ersten Bürgerbusses in Rheurdt, und Karl-Heinz Lochen, Initiator des Bürgerbusses in Rheinberg, sollten als Experten diese Frage klären helfen.

Hintergrund ist, dass die Unzufriedenheit über das Nahverkehrsangebot in Rheurdt schon lange in der Bevölkerung wächst, erläuterteFrank Hoffmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Häufig moniert werde eine unzureichende Verbindung zum Aldekerker Bahnhof sowie nach Vluyn und Moers, insbesondere abends nach 20 Uhr.

Auch eine Schnellbus-Verbindung nach Moers wäre für viele attraktiv. Zwischen 2004 und 2006 gab es in der Gemeinde bereits einen Bürgerbus. Wichert erzählte, wie dieses Projekt mit viel Herzblut vorangetrieben worden war. Da es für den Bürgerbus enge gesetzliche Vorgaben gebe und der Betrieb extrem aufwendig und teuer sei, war er damals gescheitert. Der Bürgerbus dürfe nämlich nicht den Linienverkehr ersetzen und auch nicht dieselben Strecken fahren.

In Rheinberg hingegen funktioniert der Bürgerbus, der dort seit 2013 installiert ist. Jedoch sei in Rheinberg, so Karl-Heinz Lochen, vieles anders als in Rheurdt. Die Stadt mit mehr als 30.000 Einwohnern hat eine Ausdehnung von 25 Kilometern und viele kleine Vororte. Von Montag bis Freitag zwischen 7.20 Uhr und 18.30 Uhr werden im Zweistundentakt 71 Haltestellen durch den Kleinbus angefahren.

Günter Schlüter gab zu bedenken, dass es in der Gemeinde Rheurdt vermutlich zu wenige Menschen gebe, für die ein Bürgerbus attraktiv sei. Er verwies aber auf die Möglichkeit, einen externen Gutachter für den Einsatz eines Bürgerbusses zu beauftragen. Weiterhin berichtete er, dass der Kreis Kleve ohnehin in Kürze einen neuen Nahverkehrsplan aufstellen werde. Hier gebe es für die Gemeinde Rheurdt die Möglichkeit, den eigenen Bedarf anzumelden. Zusätzlich biete die Niag an, im Auftrag der Gemeinde die Einrichtung neuer Linien und Fahrtzeiten zu prüfen. Beispielsweise für eine abendliche Verbindung zum Aldekerker Bahnhof.

Frank Hoffmann von den Grünen möchte diese Anregungen aufgreifen und in den Gemeinderat einbringen. Zusätzlich will er darauf hinwirken, dass Informationen zum Nahverkehr auf der Rheurdter Homepage leichter zu finden sind.

(RP)
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