Moers Feuer in Lagerhallen: Brandstiftung nicht ausgeschlossen

Moers · Auf dem Gelände an der Gutenbergstraße werden heute Spürhunde eingesetzt, die nach Brandbeschleunigern suchen.

Nach dem verheerenden Feuer an der Gutenbergstraße, bei dem in der vergangenen Woche drei Lagerhallen ausbrannten, ermittelt die Polizei nun offenbar gezielt wegen Brandstiftung.

Auf Anfrage der Rheinischen Post bestätigte das der Inhaber der Lagerhallen, Thomas Heibges: "Es gibt Indizien, die für eine Brandstiftung sprechen", sagt Heibges. Er dürfe sie aber nicht nennen, da die Ermittlungen der Kriminalpolizei noch nicht abgeschlossen seien. "Es sieht aber wohl so aus, dass das Feuer doch in einer der Lagerhallen ausgebrochen ist," sagt der Inhaber.

Die Moerser Feuerwehr hatte gegenüber der Polizei zunächst die Vermutung geäußert, dass Europaletten im Innenhof der Geländes zunächst gebrannt hätten und die Flammen von dort aus auf die Lagerhallen übergegriffen haben. "Heute sollen Spürhunde der Kriminalpolizei eingesetzt werden, die nach Brandbeschleunigern suchen werden", sagt Heibges.

In der vergangenen Woche saß der Inhaber fast täglich mit der Kriminalpolizei und Sachverständigen zusammen. Heibges selbst ist nach eigenen Aussagen nicht im Fokus der Ermittlungen. "Wenn eines feststeht, dann, dass ich keinen Grund dafür gehabt hätte."

Denn er selbst steht jetzt nicht nur vor einem riesigen Trümmerhaufen. Auch seine Existenz, wie er sagt, sei bedroht, sei sie doch mit den Lagerhallen eng verknüpft gewesen. Im Jahr 2011 sei seine frühere Betonstein-Fabrik in der Gutenbergstraße insolvent gegangen. Die übrig gebliebenen Lagerhallen hatte er danach vermietet, um die Schulden abzubezahlen. Bis zu dem Brand in der vergangenen Woche. "Wir sind immer noch nicht komplett schuldenfrei", sagt Heibges. "Aber wir waren auf einem guten Weg." Auch die Gespräche mit der Bank seien neulich positiv verlaufen. Wie der Inhaber der Lagerhallen an der Gutenbergstraße erklärte, hätten er und seine Familie von dem Mieteinnahmen auch gelebt – die Hallen seien gleichzeitig Heibges Altersvorsorge gewesen. "Der Brand hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen", sagt er. Seine Hoffnung ist jetzt, dass die Versicherung für die zerstörten Hallen aufkommt. Dann könnte Heibges zumindest neue Hallen errichten lassen, die er in diesem Fall wieder vermieten würde. Ob sich seine Hoffnungen aber erfüllen werden, ist noch nicht abzusehen. Experten der Versicherung werden sich ebenfalls heute ein Schadensbild machen.

Die Moerser Feuerwehr sprach in der vergangenen Woche von einem geschätzten Sachschaden in Millionenhöhe. Die Aufräumarbeiten werden voraussichtlich noch einige Tage in Anspruch nehmen.

(RP)
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