Rheurdt Feuerwehr übt dramatischen Unfalleinsatz

Rheurdt · Das Szenario: Tote und Verletzte bei einem Unfall auf der B 510. Ein Abschleppdienst sorgt für die Pkw.

 Einer der eingeklemmten Fahrer wird durch das Dach befreit - das Auto ist echt, der Verletzte zum Glück nur blutig geschminkt.

Einer der eingeklemmten Fahrer wird durch das Dach befreit - das Auto ist echt, der Verletzte zum Glück nur blutig geschminkt.

Foto: Anika Floren

Alarm für die Löschzüge in Rheurdt: Um 19.51 Uhr geht die Meldung ein, dass auf der Kamper Straße zwei Autos schwer verunglückt sind. Personen sollen in ihren Fahrzeugen eingeschlossen sein.

Klingt dramatisch, ist aber zum Glück nur das Szenario einer Übung. Die beiden Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Rheurdt haben in der Zeit des Jahreswechsels den Ernstfall geprobt. Dabei waren die Umstände so realistisch gestaltet wie möglich. Natürlich sind auch die Unfallautos echt. "Solche Übungsfahrzeuge werden entsprechend vorbereitet, so dass von ihnen keine erhöhte Gefahr ausgeht - weder für die Wehrleute, noch für die Umwelt", berichtet Feuerwehrfrau Anika Floren. So werden Treibstoffe und Schmierstoffe vorher abgelassen und Batterien ausgebaut. Bereitgestellt hatte die Fahrzeuge der Abschleppdienst Bollen aus Straelen.

Für realistische Wirkungen sorgt auch das Technische Hilfswerk aus Moers. Zehn Mitglieder "spielen" die Unfallbeteiligten und werden entsprechend mit authentisch aussehenden Verletzungen geschminkt.

Als die Feuerwehrleute am fiktiven Unfallort ankommen, finden sie drei Pkw, eines auf dem Dach liegend, die Fahrer der beiden anderen Fahrzeuge sind einklemmt. Das umgekippte Fahrzeug ist laut dem Szenario ausgebrannt, die Insassen nicht mehr zu retten. Der Notarzt entscheidet, welcher der beiden Eingeklemmten zuerst befreit werden soll. Einer wird durch die Öffnung des Autodachs geborgen, der andere von der Fahrzeugseite aus.

Eine Einheit der Malteser beteiligt sich ebenfalls an der Übung, sie unterstützt die Feuerwehrleute bei der Versorgung der Verletzten.

Die Malteser Kleve gehören auch zu jenen Übungsteilnehmern, die am Ende eine "Manöverkritik" abgeben. "Es ist sinnvoll, Personen einzusetzen, die nicht der eigenen Einheit angehören", erläutert Anika Floren. Auch das THW Moers und die Feuerwehr Issum geben später ihre Meinung ab.

Solche technischen Hilfeleistungen sind für die Feuerwehr ebenso Alltag wie das Eingreifen bei Bränden. Die Löschzüge Rheurdt und Schaephuysen haben zudem in ihrem Verantwortungsgebiet mit der Bundesstraße 510 und der alten Bundesstraße 60 zwei Straßen mit einem hohen Potenzial für schwere Unfälle.

Ohne Hilfe ist eine solche Übung nicht zu organisieren, denn es braucht Logistik beim Transport der Übungsfahrzeuge. Deshalb danken die Feuerwehrleute ganz besonders folgenden Unterstützern: Landtechnik Hellmanns aus Kengen, Floren Handels- und Dienstleistungen Rheurdt, Lohnunternehmen Holtmanns aus Wachtendonk sowie Familie Deselaers.

(s-g)
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