Moers Flüchtlinge lernen Deutsch für den Alltag

Moers · Eine kirchlich-diakonische Zusammenarbeit mit Stadt und Land ermöglicht einen Sprachkurs für Flüchtlinge im Moers. Seit Anfang Juni treffen sich die 14 Teilnehmer dreimal die Woche, um Alltagssituationen auf Deutsch zu bewältigen.

 14 Flüchtlinge lernen die deutsche Sprache, um in Alltagssituationen nicht auf Hilfe angewiesen zu sein.

14 Flüchtlinge lernen die deutsche Sprache, um in Alltagssituationen nicht auf Hilfe angewiesen zu sein.

Foto: Kirchenkreis Moers

"Guten Morgen! Ich heiße Rita Bruckhaus-Sachse." Mit diesen Worten begann für 14 Frauen und Männer, die in diesem oder im vergangenen Jahr als Flüchtlinge nach Moers gekommen sind, am 1. Juni ihr erster Deutschunterricht. Die beiden ersten Sätze vermitteln schon wichtiges kulturelles und grammatisches Wissen: Wie man sich in Deutschland begrüßt. Und die Grundregel: Das Verb gehört im Hauptsatz an die zweite Stelle. "Am Anfang scheint das Ziel, eine neue Sprache zu erlernen vielleicht unerreichbar", weiß Sprachlehrerin Bruckhaus-Sachse, "aber dann sieht man doch recht schnell erste Lernerfolge."

Nach vier Stunden intensiven Lernens dreimal die Woche können die Flüchtlinge das Erarbeitete ausprobieren und sollen es mit Hausaufgaben festigen. Ende des Monats werden sie sich im Alltag zurechtfinden können. Sie können dann nicht nur über das Wetter sprechen, sondern sich in Geschäften verständigen, und bei Ämtern, zu denen sie gehen müssen, erste Auskünfte einholen. "Es ist wichtig, dass sie die Sprache von Anfang an richtig lernen. Denn die Erfahrung zeigt, dass man nur ernst genommen wird und Chancen auf gute Arbeit oder ein Studium hat, wenn man auch sprachlich recht fit ist. Und was anfangs falsch gelernt wird, ist nur schwer wieder zu korrigieren", erklärt die Germanistin, die seit 1989 Deutsch als Fremdsprache lehrt.

Die Kursteilnehmer kommen aus Aserbaidschan, Syrien, Kosovo, Bosnien und der Mongolei. Dass sie sich sprachlich auf nahezu identischem Niveau bewegen, also weitgehend am Anfang stehen, darauf hat die Flüchtlingsbetreuerin bei der Stadt, Suada Redzovic, geachtet. Sie hat die Teilnehmer an den Kurs des Neuen Evangelischen Forums Kirchenkreis Moers vermittelt.

Kosten für Flüchtlinge: Die wichtigsten Antworten
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Foto: dpa, rwe lof

"Das war eine prima Zusammenarbeit mit Stadt, Land und Grafschafter Diakonie gGmbH - Diakonisches Werk Kirchenkreis Moers" freut sich Karin Menzel, Leiterin den Forums. Sie hat selbst in früheren Jahren Deutsch als Fremdsprache unterrichtet und weiß, wie wichtig professioneller Unterricht gerade in den ersten Monaten ist. "Es war ein Glücksfall, dass das Land Mittel zur Finanzierung dieses Kurses bereit gestellt hat. Ein zweiter, dass uns die Diakonie mit dem ehemaligen Café Mundo in der Rheinberger Straße einen sehr einladenden Raum für den Unterricht zu Verfügung stellt und durch ihre Flüchtlingshilfe mit Know-how zur Seite stehen kann."

(RP)
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