Moers "Flüchtlinge nicht neben Kindergärten"

Moers · Linke empört über Stadtverwaltung - Köhler lässt Frist für Utforter Rathaus-Gebot verstreichen.

So viele Flüchtlinge mussten die Städte 2014 neu aufnehmen
Infos

So viele Flüchtlinge mussten die Städte 2014 neu aufnehmen

Infos
Foto: dpa, jst fdt

Wie kann die Stadt Moers Flüchtlinge künftig menschenwürdig und zu vertretbaren Kosten unterbringen? Diese Frage bestimmte gestern auch die Diskussion im Liegenschaftsausschuss. Die Verwaltung kann die zu erwartenden Asylbewerber nicht mehr in den bestehenden Einrichtungen unterbringen und schlägt deshalb den Bau einer Containersiedlung für 80 Personen im außerstädtischen Bereich der Filderstraße vor. Das würde bis zu zwei Millionen Euro an Baukosten und jährlich 100 000 Euro an laufenden Kosten bedeuten. Nur rund 25 Prozent der Kosten, sagt Kämmerer Wolfgang Thoenes, bekomme die Kommune erstattet.

Zuerst die Sprache - Ferienkurs für Zuwandererkinder
6 Bilder

Zuerst die Sprache - Ferienkurs für Zuwandererkinder

6 Bilder

Der Vorschlag hatte schon vor der Sitzung zu kritischen Nachfragen aus der Politik geführt, da die Filderstraße weitab von allen städtischen Einrichtungen liegt. Gestern nun goss Marc Hosters vom Zentralen Gebäudemanagement der Stadt weiteres Öl ins Feuer als er den abgelegenen Standort damit rechtfertigte, dass man alleinstehende Männer ja wohl kaum in der Nähe von Kindergärten unterbringen könne. Diese Aussage fand Gabriele Kaenders "empörend".

So sah Duisburgs Zeltstadt für Asylbewerber aus
9 Bilder

So sah Duisburgs Zeltstadt für Asylbewerber aus

9 Bilder

Ihr Gegenvorschlag, Flüchtlinge im seit zweieinhalb Jahren leerstehenden Utforter Rathaus unterzubringen, fand in der Sitzung keine Unterstützung. Von Verwaltungsseite wurden dafür zu hohe Kosten - mindestens drei Millionen Euro - von Christopher Schmidtke die zu erwartenden langwieriegen Abstimmungen mit dem Denkmalschutz angeführt.

In nicht-öffentlicher Sitzung mussten dann Ausschuss und Verwaltungsmitglieder einsehen, dass die Verhandlungen mit dem vorgeblichen Investor Christian Köhler über den Verkauf des Utforter Rathauses gescheitert waren. Wie CDU und Linke vorhergesagt hatten, konnte Köhler trotz mehrmaliger Fristverlängerung kein Betreiberkonzept für das von ihm geplante Altenpflegeheim vorlegen. Wie berichtet waren die anvisierten Betreiber nicht bereit, die von Köhler kalkulierten Mieten zu bezahlen.

Nun soll die Immobilie zum Preis von 255 000 Euro erneut zum Kauf angeboten werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort