Moers Fotografin auf den Spuren des Krieges

Moers · Sabrina Schürings aus Moers nahm 2014 an der Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Landung alliierter Truppen in der Normandie teil. Entstanden sind beeindruckend friedliche Fotografien. Sie sind in der Röhre zu sehen.

 Sabrina Schürings, die in Moers aufwuchs, hat ihren Abschluss an einer Designschule in Berlin gemacht. Seither ist sie wieder häufiger am Niederrhein unterwegs.

Sabrina Schürings, die in Moers aufwuchs, hat ihren Abschluss an einer Designschule in Berlin gemacht. Seither ist sie wieder häufiger am Niederrhein unterwegs.

Foto: Klaus Dieker

Jedes Jahr pilgern Hunderte von Menschen aus aller Welt in die Normandie, wo einst mit der Landung amerikanischer Truppen das Ende des Zweiten Weltkriegs eingeleitet wurde. Sie kommen, um der damaligen Gefallenen zu gedenken, aber auch um Zeichen für den Frieden zu setzen. Als sich im letzten Jahr die Normandie-Landung zum 70. Mal jährte, war unter den Besuchern der zahlreich dort stattfindenden Gedenkfeiern auch die junge Moerser Fotografin Sabrina Schürings. Dabei entdeckte sie mit ihrer Kamera fast überall noch Spuren aus der letzten Kriegszeit, zum Beispiel rostige Flakgeschütze, verfallene Bunkeranlagen oder von der Vegetation überwucherte Bombenkrater. 20 dieser Bilder sind jetzt unter dem Titel "Remembrance Day" bis einschließlich 12. Juni in der Moerser Kulturkneipe "Die Röhre" in der Weygoldstraße 10 zu sehen.

"Wir Menschen vergessen sehr, sehr leicht, dass Freiheit und Frieden unsere kostbarsten Güter sind. Daran sollten wir uns immer erinnern", erklärte Sabrina Schüring bei der Ausstellungseröffnung am Sonntag. Die Moerser "Röhre" ist nicht der erste Ort, an dem Sabrina Schüring ihre Normandie-Bilder zeigt. Sie war damit bereits auf diversen Berliner Ausstellungen zu sehen, unter anderem im vergangenen Jahr beim "Europäischen Monat der Fotografie". Die in Duisburg geborene und in Moers aufgewachsene Künstlerin hat kürzlich ihren Abschluss an einer anerkannten Designschule in Berlin gemacht und ist seither wieder häufiger am Niederrhein. Umso erfreuter ist sie, dass sie nun über den Verein "Kulturoffensive Moers", kurz "k.o." eine Ausstellungsmöglichkeit in ihrer Heimat erhalten hat. An ihrem großen Wunsch, die Bilder irgendwann auch mal an einem der Erinnerungsorte in der Normandie zeigen zu können, arbeitet sie derzeit noch. Obwohl zu den dortigen Feierlichkeiten im vergangenen Jahr überall ganz besonders viele Besucher präsent waren, sind Sabrina Schüring Normandie-Fotografien erstaunlich leise. "Ich habe bewusst eine sehr ruhige Bildsprache gewählt. Sie spiegelt für mich den Wunsch nach Frieden und Freiheit wider", begründete sie ihre weitgehende Beschränkung auf landschaftliche und bauliche Motive.

Nur wenige Bilder, wie zum Beispiel eine Harley-Davidson-Parade zeigen auch Menschen. "Die fand ich so grandios, dass ich sie fotografieren musste", gestand sie während der Vernissage, die von der Moerser Band "Herrensalon" untermalt wurde. 16 der insgesamt 20 in der "Röhre" gezeigten Fotos haben das Format 40 mal 52 Zentimeter, vier sind 90 mal 72 Zentimeter groß. Alle Motive sind auf 20 Abzüge begrenzt und können auch käuflich erworben werden.

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