Moers Französinnen lernen im Hotel zur Linde

Moers · Mithilfe des EU-Förderprogramms Leonardo machen Cannelle und Elisa ein fünfwöchiges Praktikum am Niederrhein.

Die Niederlage gegen die deutsche Nationalmannschaft im Viertelfinale sitzt bei Cannelle Vievard-Cassin immer noch tief. "Ich bin schon ein bisschen traurig darüber", sagt sie. Elisa Thune hingegen interessiert sich nicht für Fußball und nimmt es ganz gelassen.

Die beiden 17-jährigen Mädchen aus Frankreich absolvieren derzeit ein fünfwöchiges Praktikum im Wellings Romantik Hotel zur Linde in Moers-Repelen. Beide haben schon viel durch das Praktikum gelernt. Im Rahmen des Leonardo-Da-Vinci-Förderprogramms findet mit dem Sophie-Scholl-Berufskolleg in Duisburg der Austausch mit ihrer französischen Schule statt. Dieses Programm ermöglicht Berufsauszubildenden ein Praktikum im Ausland zu machen.

Zum ersten Mal beteiligt sich auch das Hotel in Moers daran. Die zwei Praktikantinnen sind bis zum 19. Juli in der Gastronomie und in der Küche des Hotels beschäftigt. Elisa macht eine Ausbildung in der Gastronomie und Cannelle will in ihrem späteren Beruf Köchin werden. "Mir gefallen die vielen Tagungen hier im Hotel", sagt Elisa und Cannelle merkt an: "Vor allem die Zubereitung der Vorspeisen in der Küche mache ich sehr gerne".

Ihre wohl größte Herausforderung im Hotel ist die Sprache. "Ich hatte in der Schule ein bisschen Deutsch gelernt", sagt Elisa. Cannelle hingegen war vor drei Jahren schon einmal in Kempten im Allgäu. Anfangs hatten beide Verständigungsprobleme. Mittlerweile verstehen sie die Sprache besser, weil alle Angestellten im Hotel mit ihnen deutsch sprechen. Wenn es doch einmal haken sollte, springt die Teamleiterin Ines Knoche als "Dolmetscherin" ein.

Schon seit dem 16. Juni sind die zwei Schülerinnen der Berufsschule Jules Le Cesne aus der Hafenstadt Le Havre im Wellings Romantik Hotel. Im Vorfeld konnten sie sich aussuchen, ob sie ihr Praktikum in England, Spanien oder in Deutschland machen möchten. "Das Land und die Sprache interessieren mich, und deshalb wollte ich nach Deutschland", sagt Elisa und Cannelle fügt hinzu: "Ich hatte schon immer davon geträumt, noch mal hierhin zurückzukehren."

Ihren Eltern möchten die beiden Praktikantinnen nach Rückkehr erzählen, dass sie viel gelernt haben, die Menschen sie stets willkommen heißen und bei Problemen weiterhelfen würden. Und natürlich werden sie ihre neuen Lieblingsgerichte präsentieren. "Ich liebe Apfelstrudel.", schwärmt Cannelle und Elisa sagt mit einem Lächeln: "Ich esse hier sehr gerne Bratwurst oder Currywurst mit Pommes".

Doch das Lieblingsgetränk der Deutschen werden die Französinnen auch nach fünf Wochen Praktikum nicht mögen. "Mir gefällt es hier, aber ich trinke immer noch kein Bier", sagt Elisa lächelnd. Cannelle nickt zustimmend.

(RP)
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