Neukirchen-Vluyn Freie Bahn für Trendsportler

Neukirchen-Vluyn · Die Vereine der Kiter und Downhill-Fahrer etablieren sich offiziell auf der Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn. Sie erhalten vom Regionalverband Ruhr in Kürze ihre Nutzungsverträge.

Die Halde Norddeutschland gilt als Naherholungsparadies und ist für Sportler ein Eldorado. Bereits im Sommer trafen sich Kiter und Mountainbiker, so genannte Trendsportler, mit dem Haldeneigentümer, dem Regionalverband Ruhr (RVR). Sie erhielten zunächst bis zum Jahresende Nutzungsverträge auf Probe, um Erfahrungen in der Sportausübung, aber auch mit anderen Haldennutzern zu sammeln.

Jetzt sind die Nachfolgeverträge in trockenen Tüchern. Der RVR ging dabei den eleganten Weg, der auf Kooperation und Kommunikation setzte. "Mit Verboten kommen wir nicht weiter, sondern schaffen eine Grauzone. Dort fangen die Probleme erst richtig an. Beispielsweise haften wir bei Unfällen als Eigentümer", sagt Gerhard Klesen, stellvertretender RVR-Betriebsleiter.

Die Kiter surften, wenn Wind und Wetter passten, mit ihren fahrbaren Untersätzen und Segeln auf dem Haldentop. Die Downhiller nutzten im hinteren Teil mit ihren Spezialrädern die steilen Abfahrten. Partner der Mountainbiker als auch der Kiter war von Anfang an die Sportgemeinschaft mit Sitz an der Holtmannstraße. Sie bot den Trendsportlern eine Vereinsheimat und übernimmt somit auch Fragen der Versicherung und Haftung. "Uns hat sehr viel daran gelegen, diese Sportarten zu legalisieren", sagt dazu Franz Frings, Vorsitzender der Sportgemeinschaft.

Zum Jahresende wurde am Runden Tisch im Vereinsheim der Sportgemeinschaft mit anderen Haldennutzern eine positive Bilanz gezogen und somit der Weg für mehrjährige Nutzungsverträge freigemacht. Klar wird in dem Vertrag mit den Kitern geregelt, wie viele Autos das Sportmaterial auf die Halde transportieren dürfen und wie die sportliche Regeln des Miteinanders aussehen müssen, damit es zu keinerlei Interessenkollision mit anderen Haldennutzern kommt. Die Mountainbiker wiederum sind anders gefordert, da sie in Eigenleistung über vier Terrassen im hinteren Abschnitt eine eigene Strecke bauen. Sie sind verpflichtet, die Strecken zu kennzeichnen und wollen während der Nutzung auch Streckenposten einsetzen.

Die Strecke wird nach bewährten Bundesrichtlinien und Vorgaben der Deutschen Initiative Mountain Bike (d.i.m.b) gestaltet. Abgenommen werden soll die Strecke auch durch die Dekra. Extremsportler Dirk Bots, der sich als Mountainbiker maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt hat, zeigt sich über den offiziellen Weg sehr zufrieden. Er hat sich früh für eine offizielle wie legale Strecke und für eine Vereinsbindung der Extremsportler stark machte.

Die Verträge sind für alle Beteiligten von Vorteil "Sie werden Fehlentwicklungen Einhalt gebieten. Die Nutzungsverträge sind jedoch keine Exklusivrechte", meinte Klesen.

(sabi)
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