Moers Freizeitangebot erleichtert das Leben behinderter Menschen

Moers · Aktion "Bewegen hilft": Die "Lebenshilfe" organisiert Konzertbesuche, Fahrten und andere Aktivitäten für behinderte Menschen.

Moers: Freizeitangebot erleichtert das Leben behinderter Menschen
Foto: Dieker Klaus

Sport und Bewegung haben einen hohen Stellenwert im Verein Lebenshilfe. Das sieht man bereits an seinem Programmplan. Ob Tanzen, Kegeln, Kochen oder Reiten - das Angebot der Freizeitaktivitäten ist groß. Mit seiner Arbeit möchte der Verein behinderten Menschen und seinen Angehörigen helfen, das Leben einfacher zu gestalten.

Im Juni 1978 wurde der Verein als "Interessengemeinschaft Behinderter Moers" gegründet. Egon Möwius, selbst Vater eines geistig behinderten Sohnes, wurde Vorsitzender. Seine Stellvertreter waren Elisabeth Bücking, Lehrerin an einer Schule für Behinderte, und der querschnittsgelähmte Gerhard Schink. Am 26. März 1979 folgte dann der Zusammenschluss mit der bundesweit organisierten Lebenshilfe. Seitdem heißt der Verein "Lebenshilfe Interessengemeinschaft Behinderter Moers". Gut 200 Familien aus Moers, Rheinhausen, Homberg, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Rheinberg bilden heute die Lebenshilfe.

Zu den regelmäßigen Aktivitäten des Vereins gehören das Fußballtraining, das jeden Donnerstag stattfindet, sowie das Turnen an jedem Montag. Auch die Flamingos, die Tanzgruppe der Lebenshilfe Moers, trainieren unter der Leitung von Anna Hillebrand an festen Terminen. Besonderen Zuspruch erfährt das Kegeln. Verschiedene Kegelgruppen, wie die Gruppe der Erwachsenen, oder die "flitzenden Kugeln", treffen sich regelmäßig. Klassiker sind auch die Frühstückstreffen und Spielenachmittage.

Dirk Möwius, Vorsitzender der Lebenshilfe, berichtet, dass es neben den regelmäßigen Aktivitäten auch Sonderaktionen gibt. So besuchen die Teilnehmer der Lebenshilfe am 26. August ein Open-Air-Konzert der Höhner im Strandbad Xanten. Auch gab es in diesem Jahr eine Freizeitmaßnahme nach Mallorca mit dem Action Club. Fünf Tage lang konnten sich behinderte Erwachsene, ohne Begleitung der Eltern auf Mallorca aufhalten und die Insel erkunden. Anstelle der Eltern kümmerten sich Betreuer um die behinderten Menschen.

Möwius betont, wie wichtig diese freie Zeit auch für die Eltern der Teilnehmer sei. Viele der behinderten Menschen wohnen bei ihren Eltern und bedürfen der täglichen Pflege und Unterstützung. In den fünf Tagen haben die Eltern die Möglichkeit ebenfalls in den Urlaub zu fahren oder andere Dinge zu unternehmen.

Bei einer Freizeitfahrt ist die Betreuung der behinderten Menschen besonders wichtig, aber auch teuer. Die Betreuung findet im Verhältnis von 1:3 statt, manchmal wird jedoch auch ein Pfleger für eine Person benötigt, erklärt Möwius. Durch die großzügigen Spenden von "Bewegen hilft" werden Freizeitaktivitäten und Fahrten zu einem erschwinglichen Preis möglich, betont der Vorsitzende des Vereins. Die Reisekosten sind oft mit den Pflegekosten gleichzusetzen.

Die gesamte Arbeit der Lebenshilfe erfolgt durch ehrenamtliche Arbeit. Bis auf Honorarkräfte für besondere Angebote, wie das Tanzen, gibt es keine bezahlten Mitarbeiter. Durch geringe Verwaltungskosten fließen alle Spendengelder direkt und ohne Verlust in die Freizeitaktivitäten für die behinderten Mitglieder.

Neben der Organisation von Freizeitaktivitäten unterstützt die Lebenshilfe auch gesundheitsfördernde und -erhaltende Maßnahmen. Der Verein vertritt Interessen gegenüber Einrichtungen und Behörden und hilft bei der Suche und Umsetzung nach angemessenen Wohnformen für behinderte Menschen.

Möwius erklärt, dass der Verein Lebenshilfe für alle offen sei. Jedoch konzentriere sich die Arbeit besonders auf geistig behinderte Menschen und deren Angehörige.

14 soziale und caritative Einrichtungen am linken Niederrhein profitieren von "Bewegen hilft". Das Spendenkonto ist DE 22354 6110 6011 7497 011 bei der Volksbank Niederrhein. Aktuelle Infos zur Aktion gibt es auf Facebook unter Bewegen hilft.

(RP)
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