Moers Frische Farben für das Bethanien

Moers · In dem Moerser Krankenhaus kann man nun auf einen Blick sehen, welche Funktion die Mitarbeiter haben. Das hilft den Patienten, aber auch im täglichen Miteinander auf den Stationen. Rund 800 Personen sind neu eingekleidet worden.

Neue Dienstkleidung im Bethanien Krankenhaus Moers
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Für Angelika Dahlhaus ist es ein Traum, den sie sich erfüllt hat. Seit 1,5 Jahren ist sie Pflegedirektorin am Bethanien-Krankenhaus, und schon bald nach ihrer Ankunft begannen die Planungen für eine radikale Kleidungsreform in dem Haus. Schon auf den ersten Blick fällt Besuchern auf, dass die Angestellten des Krankenhauses in unterschiedliche Farben gekleidet sind. Wer genauer hinschaut, erkennt auch ein System hinter diesen Farben.

Die neuen Kittel, mit denen rund 800 Mitarbeiter ausgestattet worden sind, sollen für "Professionalität und Qualität" stehen, sagt Angelika Dahlhaus, "aber auch stilvoll sein." Als im vergangenen Jahr sowieso die Entscheidung anstand, neue Kleidung anzuschaffen, sei die Idee für das Farbsystem entstanden. Examinierte Pfleger zum Beispiel tragen - ähnlich wie bisher - weiße Kleidung, aber mit einem brombeerfarbenem Besatz. Komplett in Brombeere sind die Pflegerinnen der Kinderklinik gekleidet, ebenso wie die Hebammen und schließlich die Mitarbeiter der Intensivstation.

Wer jemanden mit blauer Oberbekleidung vor sich hat, hat es mit einem der rund 100 Schüler zu tun, während Praktikanten grün gekleidet sind. "Wer das System kennt, kann sich so direkt an die richtigen Personen wenden", erklärt die Pflegedirektorin. Und so können die Patienten nun auch unterscheiden, dass der nette Herr, der gerade im orangefarbenem Kittel herein kommt, wegen der Physiotherapie da ist und nicht etwa zum Patientenbegleitservice gehört. Dann wäre der Kittel nämlich blau-weiß gestreift.

Die bunte und dennoch einheitliche Kleidung wird im Krankenhaus zentral ausgegeben und, wenn sie gebraucht ist, auch wieder eingesammelt. Bereichsleiterin Sabine Robakowski: "Die Mitarbeiter sollen die benutzte Wäsche nicht mit nach Hause nehmen und da reinigen müssen." Das sei nicht zuletzt aus hygienischen Gründen problematisch. Stattdessen steht allen Angestellten eine bestimmte Anzahl an Kleidungsstücken zur Verfügung. Mit einem Computerchip wird automatisch registriert, wenn ein Teil zur Wäsche gegeben wird - dann kann an einem "Unimat" ein neues Kleidungsstück gezogen werden. Das kommt direkt in der richtigen Farbe und der richtigen Größe. "Deshalb mussten wir zunächst alle Mitarbeiter ausmessen", erzählt Sabine Robakowski lachend.

Bald sollen auch die Patienten von Anfang an über die neuen Farben aufgeklärt werden - eine entsprechende Broschüre ist schon in Arbeit.

(RP)
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