Serie Hochschule Rhein-Waal Für das Klima aufs Rad umsteigen

Moers · Im Studiengang Energie und Umwelt steht die Nachhaltigkeit im Fokus: Ob Klimaschutz, Mobilität, Ökologie oder regionales Einkaufen - den Studenten soll in Kamp-Lintfort eine breite Wissensbasis vermittelt werden.

 Professorin Daniela Lud kommt selbst mit dem Rad zur Hochschule. Im Studiengang Energie und Umwelt an der Hochschule befassen sich Studenten auch mit den Themen Radfahren und Mobilität. Einer ihrer Studenten forschte zum Thema, wann Bürger bereit sind, vom Auto aufs Rad umzusteigen.

Professorin Daniela Lud kommt selbst mit dem Rad zur Hochschule. Im Studiengang Energie und Umwelt an der Hochschule befassen sich Studenten auch mit den Themen Radfahren und Mobilität. Einer ihrer Studenten forschte zum Thema, wann Bürger bereit sind, vom Auto aufs Rad umzusteigen.

Foto: K. Dieker

Kamp-Lintfort Auf dem Areal des ehemaligen Bergwerks West wird sich in Zukunft auch für Studenten und Professoren ein neues Experimentierfeld auftun: ein Green Fab Lab, ein Labor, in dem sie Prozesse in der Natur erforschen können. Daniela Lud ist schon gespannt auf die Möglichkeiten, die dieses Fab Lab den Studenten der Fakultät Kommunikation und Umwelt in Kamp-Lintfort künftig bieten wird. "Natur schafft Wissen", sagt die Professorin für Umweltbewertung und -sanierung im Studiengang Energie und Umwelt in Kamp-Lintfort.

Auf Praxisnähe setzen die Hochschulverantwortlichen auch im Studiengang Energie und Umwelt, der sehr breit angelegt ist. Themen im Bereich der Umweltwissenschaften sind beispielsweise Ökologie und Ökonomie. In den Bereich Energie spielen auch die Ingenieurwissenschaften hinein. "Den Studenten werden Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften und der Informationstechnologie vermittelt", erläutert Professorin Daniela Lud.

Das Green Fab Lab, das auf dem Zechenareal entstehen soll, ist Teil des Siegerentwurfs für die zukünftige Gestaltung des 40 Hektar großen Zechenareals, den die Landschaftsarchitekten von BBZL vorgelegt hatten. Dort können die Studenten verschiedenste Themen aus Natur und Umwelt erforschen. "Dieses Gelände soll der Hochschule auch nach der Landesgartenschau 2020 weiter dauerhaft zur Verfügung stehen. Erste Planungen sind schon angelaufen", berichtet Daniela Lud.

"Es gibt dort verschiedene Ökosysteme, die uns ganz praktisch helfen, den Studenten naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln", freut die Professorin für Umweltbewertung und Umweltsanierung auf diese neue Möglichkeit. "Urban Gardening, Pflanzen als nachwachsende Rohstoffe - dort könnte man die verschiedensten Energie- und Umweltthemen bearbeiten." Die Praxis, die angewandte Forschung, steht im Studiengang im Fokus. Möglich wird dies auch durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Kommunen.

So steht die Hochschule aktuell mit Städten im Kreis Wesel, die ein Klimaschutzkonzept erarbeiten, in einem regen Austausch. "Rheinberg war eine der ersten Kommunen, die sich ein Klimaschutzkonzept gegeben hat. Unsere Studenten werden sich an dessen Fortschreibung beteiligt", berichtet Lud, die seit 2011 Professorin an der Fakultät Kommunikation und Umwelt ist. Der Klimaschutz berührt viele weitere Bereiche wie zum Beispiel das Einkaufen oder das Thema Mobilität. So forschte ein Student beispielsweise darüber, wann Menschen bereit sind, vom Auto auf Fahrrad umzusteigen. "Und zwar immer dann, wenn sie ihr Ziel mit dem Rad genauso schell erreichen wie mit dem Auto", erläutert Lud, die ebenfalls morgens mit dem E-Bike zur Hochschule kommt. Für seine Arbeit fuhr der Student dieselbe Strecke mit dem Auto und auf dem Rad ab und erstellte Geschwindigkeitsprofile.

In einem interdisziplinären Projekt der Hochschule widmeten sich neun Studenten in Zusammenarbeit mit der Stadt Moers und dem Klimaschutzbeauftragten Giovanni Rumolo einem anderen interessanten Thema: saisonales und regionales Einkaufen. "Mit dem Projekt wollten sie die Bürger für das nachhaltige Einkaufen sensibilisieren", fasst die Professorin Idee und Konzept zusammen. Die Studenten unternahmen Umfragen auf Wochenmärkten und werteten diese Daten aus. Den Fragebogen hatte sie selbst entwickelt. Entstanden ist ein Flyer, auf dem über regionale Produkte und Betriebe informiert wird. In Planung dazu ist noch eine interaktive Karte, die auf die Homepage der Stadt gestellt werden soll.

Der Studiengang Energie und Umwelt ist aber auch für Unternehmen ein wichtiger Kooperationspartner. So stehen die Professorinnen Danielas Lud und Irmgard Buder als Referentinnen für das IHK-Projekt "Energy-Scouts" zur Verfügung. Das Projekt ermöglicht Azubis regionaler Unternehmen als solche Energy-Scouts ausgebildet zu werden. Im Rahmen eines Wettbewerbs sollen sie Projekte anstoßen und umsetzen, die helfen, Energie, Ressourcen und Kosten zu sparen. "Wir haben uns mit Vorträgen beteiligt und ins Thema eingeführt", berichtet Lud.

Am 24. Mai verleiht EnergieAgentur.NRW in Kooperation mit dem Klimabündnis der Kommunen im Kreis Wesel die Klimaflagge an nachahmenswerte Projekte. Die Veranstaltung mit Science Slam findet im Audimax der Hochschule in Kamp-Lintfort statt.

(RP)
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