Moers Fürs Moers Festival um die Welt gejettet

Moers · In gut vier Wochen startet das 47. Moers Festival in der Eventhalle am Solimare. Der Grafschafter stellt in den nächsten Wochen die Künstler und das Programm des viertägigen Musikereignisses vor. Heute: Freitag, 18. Mai.

 Die Band "Efterklang" stellt ihre Koproduktion mit dem belgischen Musikerkollektiv B.O.X. vor.

Die Band "Efterklang" stellt ihre Koproduktion mit dem belgischen Musikerkollektiv B.O.X. vor.

Foto: Moers Festival

Tim Isfort jettet für das Moers Festival um die Welt. Zuerst reiste der künstlerische Leiter in den vergangenen Tagen in den Kongo, um die für das Pfingstspektakel geplante Marimba/Madimba-Conférence mit den beteiligten zentralafrikanischen Künstlern weiterzuentwickeln. Danach brach er in die indische Provinz Gujarat auf, um Musiker der afro-indischen "Siddi-Community" zu treffen.

Über "fünf Tage Moers-Labor im Nordwesten Indiens" berichtete Isfort in seinem Newsletter: "Zu Moers gehören diese unbetretenen Pfade. Genauso gehört dazu, aktuellen musikalischen Wagemut im Gepäck zu haben." Diesen bringen die Künstler Pfingsten auch nach Moers mit. Am Festival-Freitag, 18. Mai, haben die Künstler den weitesten Weg, die aus den USA anreisen. Dazu gehört unter anderem das Duo "Talibam!", das bereits 2017 an verschiedenen Orten in Moers und in mehreren Projekten zu erleben war. Dieses Jahr bringt das Keyboard-Drums-Duo zwei weitere Künstler mit nach Moers: den Saxofonisten Matt Nelsen und Ron Stabinsky an der Hammond-Orgel. Tim Isfort hat die Künstler als "Artists in resistance" im Festivalprogramm auf der Bühnen und in der Stadt eingeplant.

Ebenfalls aus den USA kommt die vierköpfige Band "CP Unit" um den Saxofonisten und Komponisten Chris Pitsiokos. Der Festivalmacher Tim Isfort beschreibt ihn als einen Künstler, der "die Lyrik des American Songbooks und die unmittelbare Direktheit extremer Rockmusikformen mit der Abstraktion der zeitgenössischen Musik verbindet". Zum Auftakt des Festivals können Musikfans außerdem eine Fast-Weltpremiere erleben. Dann präsentiert die Band "Efterklang" ihr Konzertprojekt mit dem belgischen Musikerkollektiv "B.O.X." (Baroque Orchestration X). Das Konzertmaterial "Altid Sammen" feierte im Januar in Antwerpen Premiere. Der Auftritt in Moers ist die zweite öffentliche Aufführung. B.O.X. bringt alte Instrumente wie Cembalo, Cornett und Viola da Gamba mit ins gemeinsame Spiel ein.

Stadtmusikerin Josephine Bode plant für das Festival ein großes Blockflöten-Intermezzo. Die Musikerin hat Dodó Kis und den Pianisten Ethan Iverson eingeladen. Die beiden Flötistinnen werden ein Arsenal an Blockflöten unterschiedlicher Größen und Stimmungen dem Publikum vorstellen. Auf dem Moers Festival werden auch aus "1000" mal eben "2000": Tim Isfort hat das im Jahr 2004 gegründete Quartett "1000" mit Jan Klare, Michael Vatcher, Bart Maris und Wilbert de Joode nach Moers eingeladen. Die Musiker erweitern für das Pfingstfest in der Grafenstadt ihre Runde um Elisabeth Coudoux am Cello und den Posaunisten Steve Swell und nennt sich jetzt "2000". Das Ursprungsquartett spielt Kompositionen, die für Improvisationsmusik eigentlich ungeeignet sind - Stücke von Wagner, Bach, Bennett oder Monteverdi - und machte sich damit in der hiesigen Musikszene einen Namen.

Der US-amerikanische Trompeter Nate Wooley bringt am Freitag, 18. Mai, ein 16-köpfiges Orchester zum Festival mit. Auf dem Programm steht sein epischer Song-Zyklus "Seven Storey Mountain". Außerdem sind am ersten Festivaltag das deutsche Gitarrentrio "Melt Trio" und Jacques Palminger zu erleben, der mit dem "440 HZ Trio" singen und spielen wird.

Das Festivalticket kostet 160 Euro, im Vorverkauf 151 Euro, das Tagesticket am Freitag, 18. Mai, 50 Euro, im Vorverkauf 49 Euro. Infos im Internet unter www.moers-festival.de

(RP)
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