Moers Gauck-Nachfolger spricht über Staatssicherheit der DDR

Moers · "Man muss die Geschichte begreifen, um die Zukunft zu gestalten." So formulierte Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR, die Intention der Ausstellung im Hanns-Dieter-Hüsch-Haus in Moers. Im Foyer dessen kann man zurzeit eine Ausstellung der Bundesstiftung unter dem Thema "Stasi. Was ist das?" besuchen.

 Roland Jahn, Bundesbeauftragter für Stasiunterlagen, im Moers.

Roland Jahn, Bundesbeauftragter für Stasiunterlagen, im Moers.

Foto: Reichwein

Nun hatten auch Schüler der Gymnasien Adolfinum und Filder Benden die Möglichkeit, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Dazu waren drei Klassen der Jahrgangsstufe neun, sowie ein Geschichtsleistungskurs anwesend. Der Bundestagsabgeordnete Siegmund Ehrmann, der dieses Projekt in Kooperation der Volkshochschule ermöglicht hatte, betonte: "Mir ist es wichtig, auch in Westdeutschland dem totalitären System durch Aufklärung vorzubeugen. Jedoch ist es oft schwer, Jugendliche darauf aufmerksam zu machen."

Um dies zu erreichen, berichtete Roland Jahn in der Bibliothek von seinen Erfahrungen und stellte sich den Fragen der Schüler. Er trat nicht nur als Bundesbeauftragter, sondern auch als Zeitzeuge auf. "Ich bin selbst in der DDR aufgewachsen und habe 29 Jahre dort gelebt", erzählte er. "Daher möchte ich die Jugendlichen mit Geschichten meiner Jugend oder aktuellen Themen wie Sport, Musik oder Verrat unter Freunden ansprechen." Und tatsächlich konnten sich die Schüler die DDR, ein Leben unter ständiger Kontrolle, etwas besser vorstellen. So auch Pia Musebrink (17) und Marie Wallbaum (16) vom Gymnasium Filder Benden: "Geschichten von einem Zeitzeugen zu hören ist sehr viel spannender, als sich die Theorie aus einem Buch anzueignen. Einzelschicksale, wie ein Zeitzeuge, der sich der Stasi zur Wehr gesetzt hat, berühren uns viel mehr."

(faa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort