Moers Gedanken festgehalten in Gedichten

Moers · Sie malt und spielt Theater, sie töpfert, und beherrscht mehrere Instrumente, doch damit sind ihre künstlerischen Fähigkeiten noch lange nicht vollständig beschrieben, denn die 93-jährige, in Moers-Meerbeck wohnende Maria Magdalena Rumpff ist außerdem auch noch eine begabte Dichterin, Komponistin und Buchautorin.

 Maria Magdalena Rumpff hat ein neues Buch geschrieben. RP-Foto: Klaus Dieker

Maria Magdalena Rumpff hat ein neues Buch geschrieben. RP-Foto: Klaus Dieker

Foto: Dieker Klaus

"In mir klingt ein Lied" lautet der Titel eines soeben neu erschienenen Buches mit Gedichten und Geschichten aus dem abwechslungsreichen Leben der in Trier geborenen und durch Heirat an den Niederrhein verschlagenen kreativen Seniorin.

Es ist nicht ihr erstes Buch. Schon 1982 machte sie sich mit der Vertonung von mundartlichen Gedichten aus ihrer Trierer Heimat in einer entsprechend interessierten Leserschaft einen Namen. Den Ausschlag dafür hatte ein kleines Trierer Mundartbüchlein mit dem Titel "Ons Trier" gegeben, das ihr bei einem Chortreffen in ihrer Geburtsstadt zufällig in die Hände gefallen war. Damals erkannte sie sich und ihre Kindheitserinnerungen spontan in einem der darin veröffentlichten Gedichte wieder und hatte sofort eine entsprechende Melodie dazu im Ohr, die sie dann - wieder daheim - auf ihrer Gitarre festzuhalten versuchte.

Anschließend folgten noch weitere Vertonungen aus dem besagten Gedichtband, zu der die "eigentlich musikalische Autodidaktin" sogar das mühsame Erlernen der Notenschrift auf sich nahm. "Das war sozusagen die Initialzündung, mich ab jetzt intensiv mit meinem Kindheits- und Jugenddialekt zu beschäftigen", beschreibt die ehemalige gelernte Kauffrau heute den Beginn ihrer weiteren mundartlichen Buchaktivitäten.

Dazu gehörten zum Beispiel neben einer Reihe von Beiträgen in diversen Anthologien auch die Beteiligung an zwei 1995 und 1996 herausgegebenen moselfränkischen Ausgaben von Wilhelm Buschs Geschichten über "Max und Moritz" und "Hans Huckebein". Parallel dazu dichtete Maria Magdalena Rumpff aber auch selber, und zwar sowohl mundartlich als auch in Hochdeutsch, wie ihr neues, im Juni dieses Jahres im Trierer Michael Weyand Verlag erschienenes Buch zeigt. Die darin befindlichen Gedichte sind eine Sammlung aus älteren und jüngeren Arbeiten der Autorin und beschäftigen sich sowohl mit heimatlichen Erinnerungen als auch mit allgemeinen Gedanken zum Sinn des Daseins, dem Wesen der Natur und der eigenen persönlichen Lebensgeschichte. So beschreibt zum Beispiel eines ihrer Gedichte unter dem Titel "Trauben" den weiten Reifeweg des Weins: "[...] erst gekeltert - wirkt der Sonnenschein."

Und in einem anderen Gedicht über die Ehe heißt es: "Die Ehe - ein Boot - drin sitzt man zu viert, der, der man war - und der, der man wird". Darüber hinaus finden sich in dem Buch unter anderem kleine Geschichten über Sprachschwierigkeiten im rheinland-pfälzischen Manderscheid, ein tierisches Glockengetöse in Tier und die freundlichen Sahneratschläge einer niederrheinischen Bäckerei-Fachverkäuferin. Der neue Gedicht- und Prosaband "In mir klingt ein Lied" von Maria Magdalena Rumpff ist ein heiteres und zugleich besinnliches Buch, das das Leben einer 93-jährigen, Frau widerspiegelt, die immer schon kreativ war, und es bis heute geblieben ist.

Der Gedicht-und Prosaband "In mir klingt ein Lied" ist im Juni als Taschenbuch (9,95 Euro) unter der ISBN-Nummer 978-3-942 429-28-3 im Trierer Verlag Michael Weyand erschienen.

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