Moers Gefährlicher Pulk vor Enni-Sportpark

Moers · Beim Finale des Abi-Battle 2015 in Moers musste die Polizei überforderte Ordner unterstützen. Gäste standen bis zu zwei Stunden vor dem Eingangsbereich. Organisatoren entschuldigen sich auf Facebook-Seite.

 Gedränge beim Abi-Battle am Enni Sportpark.

Gedränge beim Abi-Battle am Enni Sportpark.

Foto: Philipp Leine

Das Zeitraffer-Video könnte als Schulungsfilm für Sicherheits-Fachleute dienen. Es zeigt, wie aus einem kleinen Menschenknäuel ein Auflauf wird, der sich im Zentrum immer weiter verdichtet, je mehr Menschen von außen zuströmen. Aufgenommen wurde das Video vor dem Einlass zum so genannten Abi-Battle-Finale im Moerser Enni-Sportpark. Dort war es am vergangenen Samstag zu chaotischen Szenen gekommen. Eine junge Frau soll in dem Gedränge in Ohnmacht gefallen sein.

Anlass war das Abi-Battle-Finale zwischen der Hermann-Runge-Gesamtschule, der Geschwister-Scholl-Gesamtschul, dem Gymnasium Rheinkamp und dem Gymnasium Filder Benden. Bei dem Wettbewerb geht es unter anderem um eine Tanz-Performance und einen Brüll-Contest. Preisgeld: 1000 Euro für den Sieger.

Vor allem aber ist das Ganze eine riesige Party. Für die hatten sich 1200 junge Leute zum Preis von sechs Euro Karten im Vorverkauf gesichert. 300 weitere Karten sollten an der Abendkasse verkauft werden. Der Veranstalter war zu strengen Einlasskontrollen verpflichtet worden. So musste jeder Gast einen Personalausweis vorzeigen, unter 18-Jährige zudem einen so genannten "Mutti-Zettel". Doch das war auch bei den fünf vorangegangenen Abi-Battles so. Warum es an diesem Samstag zum Megastau kam, ist unklar.

"Rund zwei Stunden habe ich da gestanden, obwohl ich eine Karte hatte", berichtet Philipp Kluge (19). "Man hat fast keine Luft mehr bekommen." Einige Besucher gingen wieder nach Hause, obwohl sie ein Ticket hatten. Schließlich erschien die Polizei. "Danach hat sich die Lage schnell wieder beruhigt", betont Veranstalter Eren Kocak. Er betont, dass 13 Security-Leute im Einsatz gewesen seien. "Mehr als gesetzlich vorgeschrieben." Seiner Meinung nach sei das Problem entstanden, weil über Facebook dazu aufgerufen worden sei, möglichst früh an der Halle zu sein und dann viele Schüler gleichzeitig erschienen seien. "Wir hätten sogar noch 150 Karten verkaufen können", sagt Kocak. "So etwas habe ich noch nie erlebt. Die Organisation war eine einzige Katastrophe", stellt dagegen ein Unternehmer fest, der beruflich am Sportpark zu tun hatte.

Kocan entschuldigte sich am Montag auf seiner Facebook-Seite: Man sei von der "hohen Nachfrage überrascht" worden. Es siegte übrigens die Hermann-Runge-Gesamtschule.

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