Moers Gehölzrodungen an der Autobahn 40 verärgern Anwohner

Moers · Neben der Bergheimer Straße fehlt neuerdings das schallschluckende Gehölz. Anwohner sehen Gefahren für Autofahrer und Kinder.

 Dorothea und Dieter Oberbannscheidt sowie Elke Nassowitsch (r). befürchten, dass es an der A 40 zu gefährlichen Situationen kommt.

Dorothea und Dieter Oberbannscheidt sowie Elke Nassowitsch (r). befürchten, dass es an der A 40 zu gefährlichen Situationen kommt.

Foto: Klaus Dieker

Der Blick von Elke Nassowitsch fällt auf die Autobahn 40. Sie steht hinter einer verrosteten Leitplanke, der einzigen physischen Barriere zwischen ihr und der dreispurigen Trasse. Keine zehn Meter von ihr entfernt rauscht der Verkehr mit ohrenbetäubendem Lärm vorbei. Die 73-jährige sagt etwas, aber ihre Worte lassen sich nicht verstehen, denn seit rund eineinhalb Wochen fehlt auf einem Teilstück der A 40 kurz vor der Anschlussstelle Moers-Ost in Fahrtrichtung Duisburg das schallschluckende Gehölz am Rand.

Nassowitsch ist eine von mehreren Anwohnern der Bergheimer Straße, bei denen diese Veränderung Unverständnis auslöst. "Seitdem ist es um einiges lauter geworden", sagt sie. Doch der Lärmpegel sei nicht das größte Problem. Im Sommer würden an dieser Stelle viele Kinder mit Bällen spielen. Nassowitsch möchte sich nicht ausmalen, was passieren könnte, wenn ein Ball einmal auf die Autobahn fliege - oder noch schlimmer, wenn ein Kind hinterher renne. "Das ist hundertprozentig zu gefährlich", beklagt die 73-jährige.

Norbert Cleve vom Landesbetrieb Straßen NRW erklärt die Rodung: "Es handelt sich um normale Gehölzpflegearbeiten, die von der Autobahnmeisterei vorgenommen wurden. Es muss ab und an gerodet werden, damit das Buschwerk am Rand der Autobahnen nicht die Überhand gewinnt." Cleve sagt weiter, dass eine Veränderung der baulichen Situation vor Ort nicht absehbar sei: "Ein Zaun als Begrenzung zur dahinter liegenden Straße oder auch eine Lärmschutzwand ist von unserer Warte aus nicht geplant."

Diese Aussage kann auch Dorothea Oberbannscheidt nicht verstehen. "Man muss das auch andersherum betrachten. Bei einem Unfall können die Autos nun ungehindert hier hoch jagen, werden durch nichts mehr abgebremst." Daher fordert sie eine schnelle Lösung: "Entweder man pflanzt hier neue Bäume an oder es muss eine Lärmschutzwand gebaut werden."

Auch ihr Mann Dieter fühlt sich nicht sicher: "Das ist schon beängstigend, nicht wirklich prickelnd."

(RP)
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