Moers Gerhard Gösebrecht wohnt in Eversael

Moers · Der Rheinberger Ralf "Fiesel" Fischer ist seit 25 Jahren als Lichttechniker und Rigger mit berühmten Bands und großen Stars unterwegs. Jetzt war er sechs Wochen lang mit Udo Lindenberg auf Tour. Auf der Bühne war er als Alien zu sehen.

 "Ralfi" ist beliebt im Lindenberg-Team: Die Kollegen haben ihn mit Erinnerungsstücken überrascht und haben alle unterschrieben.

"Ralfi" ist beliebt im Lindenberg-Team: Die Kollegen haben ihn mit Erinnerungsstücken überrascht und haben alle unterschrieben.

Foto: Armin Fischer

Die Schalke-Arena, 45.000 begeisterte Lindenberg-Fans. Die Show läuft, ein Höhepunkt jagt den nächsten. Und dann dieser Moment, der den Zuschauern die Sprache verschlägt: Während das Panikorchester den Song "Gerhard Gösebrecht" anstimmt und Udo-Superstar mit den Zeilen "Ich fuhr so vor mich hin, auf der Autobahn ..." einsteigt, schwebt ein riesiges Ufo über der Bühne. Eine Klappe öffnet sich, vier schrille Tänzerinnen seilen sich ab. Und dann kommt er: Gerhard Gösebrecht, Lindenbergs berühmter Alien. Froschgrüner, hautenger Anzug, Maske. Er startet ein Tänzchen mit Udo. Das Publikum johlt, Gerhard Gösebrecht aus dem 13. Sonnensystem ist der heimliche Star der Show.

 Udo Lindenbergs Begegnung mit der dritten Art vor 45.000 Zuschauern im Stadion: Nach seinem Ausstieg aus dem Ufo legt Ralf Fischer als Außerirdischer Gerhard Gösebrecht ein umjubeltes Tänzchen mit dem Superstar auf die Bretter: "Mein Name ist Gerhard Gösebrecht aus dem dreizehnten Sonnensystem."

Udo Lindenbergs Begegnung mit der dritten Art vor 45.000 Zuschauern im Stadion: Nach seinem Ausstieg aus dem Ufo legt Ralf Fischer als Außerirdischer Gerhard Gösebrecht ein umjubeltes Tänzchen mit dem Superstar auf die Bretter: "Mein Name ist Gerhard Gösebrecht aus dem dreizehnten Sonnensystem."

Foto: Michael Feistkorn

Unter der Maske steckte Ralf "Fiesel" Fischer. Der 52-Jährige aus Eversael ist Lichttechniker und Rigger; Rigging ist in der Veranstaltungstechnik das Aufhängen von Lasten. Ralf Fischer, der auch Gitarrist ist, hat schon viel erlebt, setzte die Backstreet Boys ins rechte Licht, arbeitete für Peter Maffays "Tabaluga", ließ für und mit Helene Fischer einen Riesenvogel 80 Meter durch die Hallen gleiten und reiste 16 Jahre lang mit James Last um die Welt.

Und immer wieder Lindenberg: "Seit dem Comeback 2008 war ich bei allen Shows dabei", erzählt "Ralfi", wie er auch genannt wird. Allein in diesem Sommer gab es 14 XXL-Shows, die meisten in Stadien. Eine solche Tour mit einem Tross von 300 Mitarbeitern vom Busfahrer über Köche bis hin zu den Musikern und dem Regisseur, mit wochenlangen Vorbereitungen und Proben - "da lebt man in einer Blase, mit Tempo 300 rund um die Uhr", so Fischer.

Sein Part bei Lindenberg war die Automationstechnik. So entwickelte und baute er die Mechanik, die die Bühnenwand just in dem Moment aufgehen ließ, als zu Beginn der Show der riesige Schiffsbug des Rockliners auf die Bühne rollte. "Auch ich habe das Schiff mit geschoben", erzählt der gebürtige Homberger. Bei "Cello" sorgte er dafür, dass die Damen mit ihren Instrumenten sicher auf dem Balken einschweben konnten. Bei "Bodo Ballermann" kickte er mit einem Mädchen-Team auf der Bühne. Ralf Fischer: "Vorher gab es für diese Nummer extra ein Training mit Ex-Nationalspieler Mario Basler."

An die Rolle des Gerhard Gösebrecht kam er eher zufällig. Im Lindenberg-Team hat es sich herum gesprochen, dass "Ralfi" eine Idealbesetzung dafür ist. Schließlich stand er auch schon als Lindenbergs Astronaut auf der Bühne. "Ich habe den geilsten Job der Welt", sagt der 52-Jährige, der Udo Lindenberg als einen echt coolen Arbeitgeber erlebt. Jetzt macht er erst einmal Urlaub. Danach warten neue Aufgabe auf den Techniker: Ende August startet das Musical "Tarzan" in Oberhausen.

(up)
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