Moers Geschichten zum Awo-Geburtstag

Moers · Seit 70 Jahren gibt es den Ortsverein Rheinkamp. Die Mitglieder erinnern sich.

 Mitglieder berichten, wie sie zur Awo gekommen sind.

Mitglieder berichten, wie sie zur Awo gekommen sind.

Foto: Dieker

Das genaue Datum ist nicht bekannt, an dem die Arbeiterwohlfahrt Rheinkamp wiederbegründet wurde, nachdem sie von den Nationalsozialisten verboten worden war. "Wilhelmine Holtappels, die spätere Wilhelmine Runge, hat die Awo in Rheinkamp gegründet", sagt Günter Rhen, seit 2003 Vorsitzender des Rheinkamper Awo-Ortsvereins. "Die Mitgliedsbücher beginnen am 1. Januar 1946. Der Krieg war am 8. Mai 1945 vorbei. Minchen Runge muss die Awo irgendwann im Herbst 1945 gegründet haben. Leider wurde damals sehr wenig schriftlich festgehalten." Da ein genaues Datum fehlt, legte er die Feierstunde für den 70. Geburtstag auf den 1. September fest, der weltweit ein Antikriegstag ist.

Dabei verzichtete Rhen auf einen Festvortrag. Stattdessen ließ er zehn Mitglieder im Hermann- und Wilhelmine-Runge-Haus in Eick erzählen, wie sie in den acht Jahrzehnten zur Awo gekommen waren. Nur die 1940er Jahre fehlten. "Erst vor wenigen Wochen ist mit Hannelore Griesdorn eine liebe Freundin gestorben, die die Awo vor 70 Jahren mitbegründete", so Rhen.

Für die 50er Jahre berichtete Käthe Spitzer, wie sie die Awo über Freunde kennengelernt hatte. Die Awo sei wie eine Familie. Else Koch blickte auf die 60er Jahre zurück, in denen sie mit der Awo in verschiedene Ferienlager gefahren sei. "Einen Urlaub konnte sich nicht jeder leisten", berichtete sie.

Margot Kapturek kam in den späten 70er Jahren mit der Organisation in Kontakt, als sie einen großen Raum für eine Familienfeier suchte, der nicht in einer Gaststätte liegen sollte. In den 80er Jahren schloss sich Burkhard Körl an. "Ich bin der hauseigene Nikolaus", plauderte er. In den 90er Jahren kam Ursula Lambracht zur Awo Rheinkamp. "Wir haben wunderschöne Reisen gemacht, zum Beispiel nach Mittenwald, München oder Rothenburg ob der Tauber", erzählte sie.

Günter Rhen unterstrich die Treue der 300 Mitglieder zur Awo-Familie. "Wer einmal Mitglied geworden ist, tritt nicht mehr aus", sagte der 58-Jährige. Leider fehle der jugendliche Nachwuchs. Die jüngsten Mitglieder seien um die 30 Jahre alt.

(got)
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