Moers "Ghost Dogs" jazzen, swingen und rocken am Bettenkamper Meer

Moers · Jazz-Quintett holt ausgefallenes Konzert an Strandbar nach. Musiker überzeugen durch ihr beeindruckendes Können und ihr Zusammenspiel.

Ursprünglich sollte das "Ghost Dogs"-Konzert an der Strandbar 1924 des Moerser Naturfreibads Bettenkamper Meer schon vor 14 Tagen stattfinden. Doch da war Dauerregen angesagt und es fiel aus. Am Sonntag hingegen stieg das Thermometer auf über 30 Grad, die Sonne war somit Garant für eine hitzige Party bei heißer Musik. Für letztere sorgten ebenso schweißtreibend wie -triefend Peter Engelhardt (Gitarre), Matthias Dymke (Keyboard), André Meisner (Saxofon), Steffen Molderings (Bass) und Armin Thommesen (Schlagzeug).

"Lecker warm", kommentierte Band-Gründer Thommesen die wetterbedingte Ausgangslage. Denn zusammen sind die fünf Musiker die Band "Ghost Dogs". Vor Jahren gegründet, war dieser "Gig" in dieser Formation der erst vierte seiner Art in ihrer Bandgeschichte. Dafür verlief der gut zweistündige Auftritt außerordentlich homogen und für das zahlreich erschienene Publikum äußerst inspirierend. Kein Wunder, ist jeder dieser Musiker zugleich ein Spezialist und Virtuose seines Faches, aber auch ein kompatibler Teamplayer.

Peter Engelhardts musikalischer Durchbruch war 1989, als er auf dem New Jazz Festival in Moers auftrat. Seitdem ist er ein gefragter "Sideman", sprich Gastmusiker in der Rock-, Pop- und Jazzszene. Gut 15 Jahre lang war er Gitarrist der deutschen Rockbandlegende "Birthcontrol". Steffen Molderings ist seit 1992 Leiter der Musikschule in Neukirchen-Vluyn und unterrichtet dort unter anderem Gitarre und Bass. Während seiner Zeit war auch André Meisner Schüler dort. Mittlerweile ist dieser als freischaffender Saxofonist und Musikpädagoge äußerst erfolgreich in verschiedenen Musikformationen unterwegs, so beispielsweise mit der Band "Tonspur", wo er regelmäßig auf Matthias Dymke trifft. Der ebenso als Musikpädagoge Tätige ist zudem als Pianist im Bereich Freie Musik und Jazz häufig auf Tour. Den Schlagzeuger Armin Thommensen kann man dagegen mit der Bluesband "Tonight's R&B Service" erleben oder in der Openerband der Musikreihe "Jazzzone" im Duisburger "Djazz" sehen.

Jazz war sodann auch am Sonntag angesagt, ob in Kombination mit Swing, Rock oder Blues. Und alle Titel hielten dabei, was sie versprachen. Gerne spielten sich vor allem Engelhardt, Dymke und Meisner die Bälle zur jeweiligen Solo-Improvisationen nacheinander zu. Es war schon teilweise sensationell, was sie dabei zu Gehör brachten. Hingegen war Molderings, um in der Sprache des Fußballs zu bleiben, ein großartiger Passgeber für seine Mitstreiter, wenn er das von ihm angestimmte Bass-Motto durch sie musikalisch fortzuführen ließ.

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