Moers Gospel vom Herzen: Heartchor rockt die Scherpenberger Christuskirche

Moers · Ein mitreißendes Ensemble, tolle Solisten und eine ausgezeichnete Band steckten die voll besetzte Kirche mit dem Gospel-Virus an.

 Eine "bunt zusammengewürfelte Truppe", die der Spaß am Singen eint: Der Heartchor in der Christuskirche.

Eine "bunt zusammengewürfelte Truppe", die der Spaß am Singen eint: Der Heartchor in der Christuskirche.

Foto: Klaus Dieker

Lange hat der Heartchor nichts von sich hören lassen, aber er ist noch voll da! Mit viel Spaß und Energie hat der Gospelchor mit Sängerinnen und Sängern aus dem Moerser Raum an alten und neuen Songs gearbeitet, die er jetzt in einem Sonntagskonzert in der voll besetzten evangelischen Christuskirche in Scherpenberg vortrug. Chorleiter Tom Bissels zeigte sich "dankbar und froh", dass so viele Besucher "Grill, Pool, Garten verlassen hatten", um bei schönstem Frühlingswetter das Konzert zu erleben.

Heart, erklärte er, das bedeutet "Musik, die von Herzen kommt und die ans Herz geht. Und die geht nicht nur ans Herz, sondern auch ganz schön auf die Ohren". Das konnte auch Pfarrer Martin Gres bestätigen, der schon bei den Proben festgestellt hatte, "es geht ganz schön ab, wenn die loslegen". Es dauerte kaum zwei Minuten, bis die rund 30 Sängerinnen und Sänger schon mit dem ersten Song, "In the Sanctuary" ihr Publikum zum Mitklatschen bewegt hatten. Junge und alte Zuhörer summten mit, stimmten ein in das mitreißende "Halleluja", wippten mit den Füßen im Takt und spendeten stürmischen Beifall.

Für den Heartchor ist Singen Herzenssache. Das spürt man, das hört man, das sieht man. Und so viel Begeisterung steckt an. Zwischen den Songs, in denen "immer wieder Liebe vorkommt und Jesus", erinnerte Tom Bissels an die Anfänge. Der Heartchor entstand aus dem Projekt "Gospel gegen Gewalt" und hat im November 2013, ein Jahr nach dem Mord an einem Musiker-Freund, angefangen, "ein bisschen Musik zu machen". Dank "ganz viel Hilfe und ganz viel Zuspruch" konnten in zwei Konzerten 10.000 Euro Spenden gesammelt werden. "Und dann", erzählte Bissels, "war das Projekt zu Ende und der Chor auch. Dachte ich jedenfalls. Aber da habe ich nicht mit dem Haufen gerechnet. Wir sind eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus Christen, Suchenden und Menschen, die die Suche schon beendet haben, aber in die andere Richtung. Ich weiß nicht, ob Musik immer die richtige Richtung ist, aber ich bin stolz darauf, mit der Bande arbeiten zu dürfen."

Im Konzert springt und hüpft Bissels vor dem Chor, wedelt eifrig mit den Armen, gestikuliert mit ganzem Körpereinsatz und schreckt selbst vor szenischen Vorführungen nicht zurück. Und die "Bande" reagiert: voller Elan und mitreißendem Temperament groovt und rockt sie die Kirche, sichtlich überzeugt von ihrer Musik, mit erstklassigen Solo-Einlagen und instrumentaler Begleitung durch eine ausgezeichnete Band. Dankeslieder, Songs über Hoffnung und Zuversicht, Klassiker und neue amerikanische Gospels, aber auch Soultitel, in denen der Heartchor bewies, dass er kein reiner Gospelchor ist, sondern sich auch auf andere Stilrichtungen bestens versteht.

Ein Konzert mit viel Herzblut, das keinen Hörer unbewegt ließ und in dem es "so richtig abging".

(prs)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort