Moers Grafschafter Wehrleute rücken nach Münster aus

Moers · Es war 9.45 Uhr, als gestern bei einigen Feuerwehrleuten in Moers, Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort der Alarm ausgelöst wurde. Doch nicht ein Brand in der Umgebung, sondern Unterstützung für die vom Unwetter gebeutelten Kollegen aus Münster stand auf dem Programm. Allein aus Moers sind das 17 Feuerwehrleute aus den Löschzügen Hülsdonk, Asberg und Scherpenberg, die mit einem Löschfahrzeug und einem Rüstwagen helfen.

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Foto: Screenshot: twitter.com/djcooky78

Ein bisschen mehr Vorlaufzeit als bei einem akuten Einsatz vor Ort hatten die Freiwilligen allerdings doch. Christoph Rudolph, Leiter der Moerser Feuerwehr und stellvertretender Kreisbrandmeister, sagte gestern: "Im Ernstfall sind wir innerhalb von acht Minuten vor Ort. Doch solch ein Unterstützungseinsatz wie gestern erfordert mehr Logistik und Planung."

Was aber nichts daran ändere, dass "die Kameraden sofort alles stehen und liegen lassen und zum Feuerwehrhaus kommen." Rund fünf Stunden nach der Alarmierung trafen die Rettungskräfte aus dem ganzen Kreisgebiet, darunter 17 aus Moers, in Münster ein. "Rund zehn bis zwölf Stunden werden sie im Einsatz sein", vermutet Rudolph. Erst spät in der Nacht hat er seine Kameraden zurück erwartet.

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"Die sind übrigens zu 100 Prozent Freiwillige", betont der Feuerwehr-Chef. "Alle sind berufstätig, haben Familie. Aber alle lassen von jetzt auf gleich alles stehen und liegen, um zu helfen. Das ist eben", sagt Rudolph, "unser Job für die Bürger."

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Im Einsatzgebiet erwarteten die Helfer die typischen Aufgaben nach einem Unwetter - so wie schon nach dem schweren Gewitter, das zu Pfingsten in Teilen des Landes für Chaos gesorgt hatte. Auch damals war die Moerser Wehr ausgerückt. "Da geht es meistens darum, Wasser aus Kellern zu pumpen und Straßen wieder befahrbar zu machen", erklärt Rudolph. Er rechnet damit, dass solche Einsätze künftig vermehrt auf die Helfer zukommen werden. Zum Glück, sagt er, sei Moers zuletzt von den schweren Unwettern verschont geblieben.

Die Einsatzfähigkeit der hiesigen Feuerwehr bleibe übrigens auch dann gewahrt, wenn Kameraden zu weiter entfernt gelegenen Einsätzen fahren, betont Rudolph. "Das ist ein ein sehr wichtiges Prinzip. Wenn wir zum Beispiel gestern eine Warnung vor schweren Unwettern in Moers gehabt hätten, dann hätten wir unsere Leute nicht nach Münster schicken können."

(RP)
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