Moers Grundschüler schreiben, singen, rappen

Moers · 300 Kinder aus ganz Moers arbeiteten beim großem Rap-Projekt des Landes Nordrhein-Westfalen mit. Das Ergebnis erhalten sie auf einer eigenen CD.

 Die Jungen und Mädchen hatten viel Spaß beim Rap-Projekt in Repelen.

Die Jungen und Mädchen hatten viel Spaß beim Rap-Projekt in Repelen.

Foto: Klaus Dieker

23 Kinder der Klasse 4b sangen "Bum, Schakalacka, Bum Schakalacka" im Refrain als ihren "Hook". Sie zogen ihre Arme im Takt vor sich hin und her. Außerdem bewegten sie sich im Rhythmus zum Beat. Gestern Morgen hatten sich die Schüler von Klassenlehrerin Karin Kirsch zunächst den richtigen Sound zu ihrem Song ausgesucht. Dabei wurden sie von Daniel Schneider, dem Leiter der Rap-School Nordrhein-Westfalen aus Lage bei Detmold, angeleitet. Die Mädchen und Jungen wählten Internet, Computerspiel und Youtube als Thema für ihren gemeinsamen Rap aus. Und sie verfassten jeweils einen zweizeiligen Reim, um am Ende einen dreiminütigen Song mit drei Strophen live einzuüben.

Damit schloss das Rap-Projekt der Repelener Grundschule, das im Februar begonnen hatte. Fast jede Woche besuchte Daniel Schneider für einen Tag die Schule, die im August vergangenen Jahres fusionierte und zwei Standorte hat, einen an der Johann-Steegmann-Allee und einen an der Talstraße. "Insgesamt war er in zwölf Klassen", berichtete Schulleiterin Alexandra Wirth. "Alle Kinder des zweiten, dritten und vierten Schuljahrs haben bei dem Rap-Projekt teilgenommen."

Finanziert wurde das Projekt über das Programm "Kultur und Schule Nordrhein-Westfalen". "2016 war nur der Standort an der Johann-Steegmann-Straße dabei", erzählte die Leiterin der fusionierten Grundschule, die ab August den Namen Lindenschule trägt. "Diesmal sind es beide, also auch die Talstraße."

Beim Projekt, das über Beatrix Wirbelauer als Leiterin des Moerser Kulturbüros abgewickelt wurde, sollten Kinder an die Lyrik herangeführt werden - deshalb war es ihre Aufgabe, selbst Verse und Gedichte zu schreiben. Weil das den fast 300 Grundschülern wunderbar gelang und sie in das Rappen förmlich eintauchten, soll es im nächsten Frühjahr erneut ein Rap-Projekt geben. "Dann ist das Thema vorgegeben", blickte Alexandra Wirth auf die zwölf Einzeltage im nächsten Jahr voraus. "Es lautet Respekt. Das Kulturbüro und wir haben bereits den Förderantrag gestellt. Die Zusammenarbeit läuft hervorragend. Ich denke, der Förderantrag wird genehmigt."

Bis dahin hat Daniel Schneider noch etwas Arbeit. Der 39-jährige Musiker und Produzent hat die Rap-Songs mit Mikrofon und Mischpult aufgenommen, um sie in den nächsten Wochen in seiner lippischen Heimat auf CD brennen zu können. Alle Songs haben jeweils drei Strophen, die mit einem Refrain verbunden sind, der im Rap Hook heißt, was im Deutschen Haken bedeutet - wie der Haken am linken Arm von Captain Hook in der Geschichte von Peter Pan. "Die Rapper haben eine eigene Sprache", hatte Schneider r am Donnerstagmorgen den Kindern der 4b an der Talstraße erzählt. "Die drei Strophe sind jeweils 16 Zeilen lang."

Der Rapper blickte bereits auf das tolle Ergebnis. "Alle Schüler erhalten eine CD mit ihrem eigenen Rap", versprach er. "Das ist für sie ein schönes Andenken an das Projekt."

(got)
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