Moers Hänsel und Gretel verirren sich in Repelen

Moers · Im Rahmen der "Familienkonzerte für Menschen ab 3" fand in der Dorfkirche eine Aufführung der Kinderoper statt.

20 Kinder waren gemeinsam mit ihren Eltern in die Dorfkirche Repelen gekommen, um sich das Märchen von Hänsel und Gretel anzusehen. Die Mädchen und Jungen durften sich auf Turnmatten niederlassen, die vor dem Bühnenbereich in der Mitte des Kirchenschiffes platziert worden waren, während die erwachsenen Besucher auf den Stühlen dahinter Platz nahmen. Im Bereich des Altarraumes war als Bühnendekoration der untere Teil eines zehn Meter hohen Baummodels aufgebaut worden, das normalerweise bei der Inszenierung der Oper "Fidelio" im Opernhaus von Lübeck Verwendung findet. In Repelen diente es dazu, die Illusion zu erzeugen, dass sich dahinter das Hexenhaus im Wald befindet.

Konrad Göke, der das Kulturprogramm in der Dorfkirche organisiert, führte die Besucher in der Rolle des Besenbinders, der seine beiden Kinder Hänsel und Gretel im Wald sucht, durch die Märchenhandlung. Die Geschwister Hänsel und Gretel selbst, die in den Wald gegangen sind, um Beeren für das Abendessen zu sammeln, und sich dabei verlaufen, wurden von den beiden Sängerinnen Adaliz von Goltz und Stella-Louise Göke gespielt. In seiner Verzweiflung wandte sich der Besenbinder immer wieder fragend an die Mädchen und Jungen im Kirchenschiff, ob sie nicht seine beiden Kinder gesehen hätten. Engagiert und hilfsbereit versuchten die jungen Besucher, dem verzweifelten Vater den Weg zu seinen Kindern zu weisen, aber stets verpassten sich die Familienmitglieder um wenige Meter. Bei anbrechender Dunkelheit, die die Kinder dem Erzähler angesichts des Tageslichts, das durch die Fenster fiel, nicht ganz abnahmen, erschien dem erschöpften Vater schließlich die Figur des Sandmännchens und er fiel in einen tiefen Schlaf, bis ihn am nächsten Morgen das Taumännchen wieder weckte. Während der Besenbinder nun seine Suche fortsetzte, erreichten Hänsel und Gretel das Haus der bösen Hexe, das mit leckeren Lebkuchen bestückt war. Das "Dorf-Café Friesen" in Repelen hatte die Backwaren für die Aufführung gebacken und gespendet. Als die Geschwister von den Lebkuchen naschten, wurden sie von der bösen Hexe, deren Rolle die Sängerin Isabelle Razawi übernommen hatte, gefangen. Den beiden Kindern, die im Hexenhaus eingesperrt und gemästet werden sollten, um letztendlich in den Backofen geschoben und von der Hexe gegessen zu werden, gelang allerdings die Flucht, nachdem sie die Hexe selbst in den Ofen stoßen konnten. So endete die Aufführung in der Dorfkirche mit dem freudigen Wiedersehen zwischen dem Besenbinder und seinen Kindern. Die Lebkuchen, mit denen die Hexe die beiden Geschwister zu ihrem Häuschen gelockt hatte, wurden unter den Mädchen und Jungen verteilt.

Musikalisch begleitet wurden die drei Sängerinnen von dem Pianisten Dennis Kittner und dem Violinisten Thomas Hamela. Insbesondere die Lieder "Brüderchen, komm tanz mit mir", "Ein Männlein steht im Walde" und "Suse, liebe Suse, was raschelt im Stroh", dürften manchen Konzertbesuchern bekannt gewesen sein.

(cas)
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