Moers Haftstrafen für drogenabhängige Räuber

Moers · Wegen des bewaffneten Überfalls auf einen Lebensmittelmarkt in Meerbeck hat die auswärtige große Strafkammer in Moers zwei Männer zu Freiheitsstrafen verurteilt. Einer der Moerser muss wegen besonders schweren Raubes und wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz für fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis, der andere fünf Jahre und neun Monate.

Im Dezember 2013 hatten die heute 23-Jahre alten Männer an drei Kassen unter Vorhalt von Messern Geld gefordert. Mit rund 600 Euro konnten sie fliehen. Von der Beute wollten sie Drogen kaufen. Die Ängste, die die Opfer durchlebten, konnte man noch über neun Monate nach der Tat nachempfinden. Er habe Angst um sein Leben gehabt, sagte einer der Kassierer vor Gericht. Eine Kollegin sagte, sie gerate in Panik, wenn das Geschäft sehr voll ist. Die 52-Jährige hatte schon den zweiten Überfall miterlebt. Diesmal, so sagte sie auf Nachfrage eines Verteidigers, sei es aber schlimmer. Den ersten Überfall habe sie noch verdrängen können.

Die Männer seien von der Bäckerei her in den Laden gestürmt, gleich zu ihren Kollegen, die kassierten. Dort hätten sie mit Messern herumgefuchtelt und geschrien: "Überfall! Geld raus!" Als einer der Täter dann auf sie zulief, habe sie gedacht, er werde gleich zustechen. "Vor Schreck kriegte ich die Kasse nicht auf", erinnerte sie sich. "Der Laden war proppevoll", berichtete die Zeugin weiter. Die beiden Täter seien hektisch und nervös gewesen und hätten geschrien. Als der Filialleiter hinzukam, waren sie mit der Beute in Richtung Friedhof davongerannt.

Bei den Opfern entschuldigten sich beide Angeklagten. "Eine Scheiß-Aktion von uns", kommentierte einer der beiden die Tat. Der Mitangeklagte sagte wiederholt: "Ich habe nie die Absicht gehabt, Sie wirklich zu verletzen." Weil ihre Tat auf der Abhängigkeit von Betäubungsmitteln beruht, hat das Gericht ihre Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet.

(BL)
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