Moers Hartes Training und viel Spaß

Moers · Die Moerser Showtanzformation "Magic Unitiy" will in der kommenden Saison mit ihrem neuen Programm an die Erfolge der zurückliegenden Jahre anknüpfen. Tänzerinnen weichen für Training nach Rheinhausen aus.

Moers: Hartes Training und viel Spaß
Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Die Liste ihrer Titel und Preise ist lang. Allein 2015 wurde die Magic Unity aus Moers bereits zum dritten Mal in Folge Europameister und Deutscher Meister im Showtanz. Darüber hinaus ist die Formation Vize-Weltmeister in der Königskathegorie "Showtanz mit Hebefiguren ab elf Personen".

So viel Erfolg erfordert neben der Begeisterung für den Sport eiserne Disziplin und hartes Training. Cheftrainerin Ramona Ridder-Lausberg (43) und ihre Co-Trainerinnen Jennifer Schützek (42) und Sarah Meuer (20) beginnen jedes Jahr direkt im Anschluss an die Europameisterschaften im Juni mit der Erarbeitung eines neuen Programms, mit dem die Truppe sechs Monate später in die Saison startet. Ridder-Lausberg, vierfache Mutter und im Alltag Sozialpädagogin, ist die Seele der Magic Unity. "In diesem Jahr dreht sich alles um das Thema ,Saloon`", verrät die Chefin. "Wir trainieren zwei- bis dreimal pro Woche zwei Stunden lang. An manchen Wochenenden schieben wir auch schon mal ein mehrtägiges Trainingslager ein."

 Zweimal Magic Unity: Oben beim Training für das neue Programm, unten während eines Auftritts beim Sportlerball vor vier Jahren.

Zweimal Magic Unity: Oben beim Training für das neue Programm, unten während eines Auftritts beim Sportlerball vor vier Jahren.

Foto: Klaus Dieker, kdi (Archiv)

"Jedes neue Programm wird hart erarbeitet, jede Schrittfolge muss sitzen, jede Hebefigur perfekt gestanden werden", erläutert Sarah Meurer (studiert Kommunikationsdesign), die ein spezielles Aufwärmtraining für die Tänzerinnen erarbeitet hat. "Showtanz ist Sport im Team. Hier sind Ausdauer, Kraft, Taktgefühl und akrobatisches Können gefordert. Mit jedem neuen Thema wollen wir eine Geschichte erzählen, das Publikum unterhalten und mitreißen."

"Ohne Begeisterung für dieses zeitaufwendige Hobby und Disziplin geht es nicht", ergänzt Co-Trainerin Jennifer Schützek, die im Alltag Flugbegleiterin und Mutter einer dreijährigen Tochter ist.

Die Truppe besteht aktuell aus 29 jungen Frauen im Alter von 15 bis 27 Jahren. Elena Abels beispielsweise ist seit 2002 dabei. Die 19-jährige Schülerin aus Krefeld möchte nach dem Abitur voraussichtlich Betriebswirtschaftslehre studieren. "Der Showtanz hat mich schon als kleines Mädchen gepackt", berichtet die begeisterte Tänzerin. "Neben dem Training, Auftritten und Turnieren bleibt mir trotzdem noch Zeit fürs Privatleben." Die längste Anreise zum regelmäßigen Training hat Logopädie-Azubi Annika Beyer (22) aus Neuss: "Ich habe die Truppe bei den Europameisterschaften in Schesslitz gesehen und war sofort fasziniert. Seitdem bin ich dabei." Dana-Loreen Lausberg (19) aus Moers absolviert ein duales Studium bei der Polizei. Sie ist wie ihre Mutter Ramona Gründungsmitglied: "Seit ich laufen kann, tanze ich. Hier kann ich Spaß an der Bewegung und Musik mit Akrobatik verbinden."

Für die perfekte Show muss die passende Musik gefunden werden. Jennifer Schützek: "Wir greifen auf Musikstücke zurück, die nicht nur zum Thema passen sondern auch einen hohen Wiedererkennungswert haben, damit die Zuschauer sofort mitgehen können." Kostüme müssen entworfen und geschneidert und passende Kulissen gebaut werden. "Hier können wir uns immer auf freiwillige Helfer wie Detlef Riesebeck und seinen Sohn Torsten verlassen, die unsere Ideen für jedes neue Programm perfekt umsetzen", so Ramona Ridder-Lausberg.

Rund 25 Auftritte absolviert die Moerser Showtanzformation pro Jahr. "Im Januar und Februar zur Hochzeit des Karnevals können es auch mal bis zu drei Auftritte am Tag werden", berichtet Ramona Ridder-Lausberg. "Wir sind aber auch bei Jubiläen, Geburtstagen und Stadtfesten präsent." Hinzu kommen sieben bis acht Qualifikationsturniere und die Meisterschaften. Bis zur Premiere des neuen Programms im Januar beim "Senatorenball" in Recklinghausen bleibt nur noch wenig Zeit.

Für die anstehenden Trainingseinheiten wurde inzwischen eine dringend notwendige Halle gefunden, ihre Trainingsstätte im Zoff war wegen Krankheit und Ferien nicht verfügbar. "Die Caritas bietet uns in den Wohn- und Werkstätten Niederrhein in Duisburg-Rheinhausen ideale Trainingsmöglichkeiten mit entsprechender Deckenhöhe für unsere Hebefiguren", so Ridder-Lausberg. "In der Vergangenheit mussten wir auch schon einmal im Schlosspark trainieren, weil gerade keine Halle zur Verfügung stand." Für die Saison 2016 wünschen sich Tänzerinnen und Trainerinnen-Team, dass die Magic Unity auch mit ihrem neuen Programm an die Erfolge der zurückliegenden Jahre anknüpfen kann und ihr Publikum weiterhin begeistert.

(gh)
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