Segen in Rheurdt-Schaephuysen Heilige Drei Könige sammeln für Kinder

Rheurdt-Schaephuysen · 30 kleine Könige im Alter von vier bis zwölf Jahren machten sich gestern in Schaephuysen auf den Weg, um den christlichen Segen zu den Menschen zu bringen. An vielen Haustüren wurden die Sternsinger schon erwartet.

 Florian, Emilia, Nele und Mattis machten sich gestern auf den Weg zu den Menschen in Schaephuysen, um für arme Kinder zu sammeln. Jede Gruppe erhielt ihre Sammelbüchse und einen kleinen Stapel weißer Papierstreifen, auf die der Segenswunsch "Christus Mansionem Benedicat" gedruckt war.

Florian, Emilia, Nele und Mattis machten sich gestern auf den Weg zu den Menschen in Schaephuysen, um für arme Kinder zu sammeln. Jede Gruppe erhielt ihre Sammelbüchse und einen kleinen Stapel weißer Papierstreifen, auf die der Segenswunsch "Christus Mansionem Benedicat" gedruckt war.

Foto: A. Fischer

Als die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar gehen derzeit im ganzen Bundesgebiet königlich bekleidete Kinder von Haus zu Haus, bringen den christlichen Segen und sammeln im Namen des katholischen Kinderhilfswerks Deutschland Geld für arme Kinder in Indien und anderen Ländern. So auch in Rheurdt-Schaephuysen. Dort waren gestern insgesamt 30 kleine Könige im Alter von vier bis zwölf Jahren unterwegs, allesamt zu erkennen an ihren bunten Umhängen und Kronen und natürlich an ihren Sammelbüchsen. Um kurz nach zehn Uhr sollte es losgehen. Zunächst waren sie jedoch erst einmal die Hauptpersonen in dem in der St. Hubertus Kirche stattfindenden Gottesdienst, wo sie den Besuchern das Ziel der diesjährigen Sternsinger-Aktion erklärten und auch später die Fürbitte-Gebete sprachen. Dann war es soweit.

Jede Gruppe erhielt ihre Sammelbüchse und einen kleinen Stapel weißer Papierstreifen, auf die der Segenswunsch "Christus Mansionem Benedicat", kurz "20* C+M+B+18" und die dazugehörige Übersetzung "Christus segne dieses Haus" aufgedruckt war. Die aus dem achtjährigen Florian, seiner drei Jahre jüngeren Schwester Emilia und der sechsjährigen Nele bestehende Gruppe brach als letzte auf. Neles anderthalbjähriger Bruder Mattis, der zwar auch eine Krone trug, eigentlich aber nur ein königlicher Mitläufer war, musste vorher noch mal zum Klo. Unterdessen verpasste Astrid Kerd, die Mutter von Florian und Emilia, den echten drei Königen ein paar dicke Mützen unter ihren Kronen. Es regnete zwar nicht, war aber doch recht kalt, und die ganze Aktion würde, auch, wenn es im Pfarrgemeindehaus zwischendurch eine heiße Suppe geben sollte, immerhin bis zum frühen Nachmittag dauern. Sie selber und auch Neles und Mattis' Mutter Angela Hoyer hatten als Begleiterinnen der Gruppe ebenfalls dicke Sachen angezogen. "Hier fangen wir an", entschied Florian, nachdem alle warm verpackt in das Wohngebiet gleich links neben der Kirche aufgebrochen waren. Eine gute Entscheidung, denn in der Tür des ersten ausgewählten Hauses erschien gleich nach dem Klingeln ein älterer Herr und lauschte mit einem freundlichen Lächeln dem Lied über den "Stern von Bethlehem", das ihm die drei Kinder vorsangen.

"Und jetzt möchtet ihr wahrscheinlich an die Wand schreiben", vermutete er anschließend. "Ja." In diesem Fall durfte Florian die bekannten Sternsinger-Zeichen "C", "M" und "B" mit Kreide an die Hauswand malen, wobei Mutter allerdings noch etwas behilflich sein musste. Als Dankeschön gab es einen für das runde Einsteckloch der Sammelbüchse akkurat zusammengerollten Geldschein vom Hausherrn. An den nächsten zwei Häusern waren die Drei weniger erfolgreich. Hier machte auf das Schellen der Kinder niemand auf.

"Das passiert schon mal", erklärte Mutter Astrid. "Manchmal werden wir auch eindeutig abgewiesen. Das macht die Kinder dann immer etwas traurig. Aber zu 99 Prozent empfängt man uns sehr herzlich." Das traf auch beim nächsten Haus zu. Hier dauerte es zwar erst ein eine Weile, bis sich die Tür öffnete, aber die Frau, die dann erschien, entleerte nicht nur bereitwillig das gesamte Kleingeld aus ihrer Geldbörse in die Sammelbüchse, sondern hatte auch noch ein paar Süßigkeiten parat. Und so ging es weiter. Mal war niemand zu Hause, ein anderes Mal schienen die Hausbewohner schon auf den Besuch der kleinen Schaephuysener Könige gewartet zu haben. "Moment mal!", bat an einer Tür eine Frau und holte ihre Mutter dazu. Die drei kleinen historischen Majestäten bedankten sich auch bei all den anderen großherzigen Schaephuysenern zum Schluss noch mit einer tiefen Verbeugung: "Wir wünschen Ihnen ein glückliches neues Jahr, Caspar, Melchior und Balthasar."

(lang)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort