Neukirchen-Vluyn Heiligenhäuschen mit Gilde

Neukirchen-Vluyn · Seit 2002 steht an der Tersteegenstraße in Vluyn das St.-Antonius-Heiligenhäuschen. Ein Dank für den Neubau der Antonius-Kirche, deren Rundturm in unmittelbarer Nähe zu sehen ist.

Noch bevor die neue Antonius-Kirche geweiht wurde, stand innerhalb der Gemeinde fest, ein Heiligenhäuschen für den Schutzpatron der Kranken, den Heiligen Antonius, gehört unbedingt dazu. Die Antonius-Kirche ist eine der letzten Pfarrkirchen, die im Bistum Münster errichtet wurde. Engagiert und mittendrin ist Bruno Schrade (72), der im Kirchenvorstand für die Bautätigkeiten der Gemeinde zuständig war. „Wir haben Fahrradtouren unternommen und uns verschiedene Heiligenhäuschen angesehen“, erinnert sich der pensionierte Maschinensteiger.

Zündende Idee

Ein Heiligenhäuschen lässt sich jedoch nicht einfach so bauen. Ein entsprechendes Grundstück war gefunden, Pläne lieferte das örtliche Architektenbüro Sanden, die Bauvoranfrage war bei der Stadt gestellt. Bei der Suche nach einem verantwortlichen Träger, der die Pflege gewährleistet, kam die zündende Idee. „Wir gründeten die St.- Antonius-Gilde“, erzählt Bruno Schrade, der ihr Vereinsvorsitzender ist.

Die Vereinsgemeinschaft kümmert sich um die Pflege des Heiligenhäuschens und die immer brennende Öllampe, die bei Dunkelheit die Heimkehrer in Vluyn begrüßt. Im Inneren ist die Antonius-Figur mit Krankenstock sichtbar. Der kroatische Künstler Ivica Matijevic aus Moers hat sie gearbeitet hat. Deutlich erkennbar sind im oberen Band die beiden Kirchen vor Ort. Ein Zeichen der gelebten Ökumene und eine Erinnerung an die urkundlich erste Erwähnung der Antonius-Kapelle 1356 am heutigen Standort der evangelischen Dorfkirche.

Auf dem kleinen Sims steht eine Vase mit Ähren. Antonius (251-356) und später der Antoniter-Orden heilte Kranke, die durch Mutterkornpilz vergiftet waren. Er verursacht lebensbedrohliche Gefäßverengungen mit einhergehenden Lähmungserscheinungen, auch als Antoniuskribbeln bekannt.

80 Mitglieder

Die St. Antonius-Gilde mit knapp 80 Mitgliedern ist rege und organisiert verschiedene Veranstaltungen. Der Erlös kommt unter anderem dem Heiligenhäuschen zugute. Einen weiteren Teil gibt die Gilde an das Antonius-Kinderdorf der Stadt Ndola in Sambia weiter. Dort kümmern sich Dominikaner-Schwestern um Kinder in Not und Aids-Patienten.

(RP)
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