Moers Hilfe für die Armen in Guatemala

Moers · Das Hilfswerk Nuevo Dia ("Neuer Tag") engagiert sich für die Urbevölkerung in dem mittelamerikanischen Land. Auch Wilhelm Scherschlicht aus Moers engagiert sich.

"Nuevo Dia - neuer Tag", das ist ein anspruchsvolles soziales Projekt. "Es ist angetreten mit dem Ziel, die erschütternden Lebensbedingungen der verarmten Urbevölkerung von Guatemala, den Mayas, zu verbessern", erläutert Wilhelm Scherschlicht, der sich seit Jahrzehnten im Kirchenvorstand der Großgemeinde St. Josef engagiert.

"Durch eine eher zufällige Begegnung erfuhr ich von dem Anliegen", erzählt der Moerser Kirchenmann. Und der Gedanke habe sein Herz bewegt. "Ich wurde spontan Unterstützer des im Jahr 2005 gegründeten kleinen Vereins, der seinen Hauptsitz in Rheine hat." Das Schicksal der Menschen, die in dem mittelamerikanischen Land leben und permanent von extremer Armut bedroht sind, habe sein Interesse geweckt. Frauen und Männer arbeiten dort nach seinen Erkenntnissen zu unsäglichen Bedingungen auf den Fincas, den Plantagen der Großgrundbesitzer. Hinzu kämen die miserabel-kläglichen Löhne, die bei weitem nicht ausreichten, um die Familie und die Kinder zu ernähren. Die Folge: "Die Kinder sind ständig von Unterernährung bedroht."

Eddy Dieckmann, einer der Gründer des Vereins, freundschaftlich mit Scherschlicht verbunden, war nach Besuchen vor Ort schockiert von der dramatischen Situation. "Das Bild von dem Elend der betroffenen Arbeiter, die ohne Schaufeln und ohne Hacken, mit bloßen Händen, das Land bestellen, hat mich nicht mehr los gelassen." Nuevo Dia hat hilfsbereite Mitstreiter gefunden. Auch Scherschlicht appelliert an die Hilfsbereitschaft und ruft zu einer Spendenaktion auf. "Vor allem Patenschaften sind gefragt", sagt er. "Sie sind die Säulen, geben Sicherheit und eine Perspektive für die Betroffenen."

Das Ziel sei es, für 50 Kinder Paten für die Essensversorgung zu finden und für die gleiche Zahl Schulpaten. Ein Monat lang Essen für ein Kind kostet 25 Euro, das Schulgeld für ein Kind beträgt 300 Euro im Jahr. "Uns liegt besonders die langfristige Selbstversorgung mit gesunder Nahrung und sauberem Wasser, vor allem für die unterernährten Kinder der Plantagenarbeiter am Herzen", so Wilhelm Scherschlicht. Außerdem unterstützt die Organisation Bildungsprojekte sowie die medizinische Versorgung.

Im Rahmen des Hilfsprogramms spielt auch Cerne, ein Ernährungszentrum in der Nähe der Hauptstadt, eine bedeutende Rolle. Dort werden 40 bis 50 Kinder mit zwei Mahlzeiten am Tag beköstigt. Auch ein Arzt sorgt für die medizinische Versorgung, und ein Kinderhort bewahrt die Kinder, während die Eltern arbeiten.

"Möglichkeiten zum Spenden gibt es gleich eine ganze Reihe", meint Scherschlicht. Zum Beispiel anlässlich eines Geburtstages, eines sportlichen Wettstreits unter Schülern, auch die Kinder im Cerne-Zentrum malen Weihnachtsmotive, die dann als Postkarten verkauft werden. Jede Spende geht zu hundert Prozent in die Arbeit und die Projekte von Nuevo Dia. Und die Organisation funktioniert ausschließlich über das Ehrenamt.

Auskünfte erhalten Interessierte unter Telefon 02841 334 39, Mobil 0171 506 70 56, E-Mail w.scherschlicht@t-online.de.

(h-m)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort