Moers Holderberg feiert die dreifache Elf

Moers · Um 11.11 Uhr startete der beliebte Rosenmontagszug in Holderberg gestern zum elften Mal. Knapp 5000 Besucher, darunter viele Familien mit Kindern, feierten ausgelassen. Ein Thema war die Vorfreude auf die WM in Brasilien.

 Unter dem diesjährigen Motto "Karneval ist auf'm Holderberg was los, da werden auch die Kleinen groß", zog der närrische Lindwurm gestern durch die Straßen. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden ob der Besucherzahl und des trockenen Wetters.

Unter dem diesjährigen Motto "Karneval ist auf'm Holderberg was los, da werden auch die Kleinen groß", zog der närrische Lindwurm gestern durch die Straßen. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden ob der Besucherzahl und des trockenen Wetters.

Foto: Klaus Dieker

Gespannt hüpft Pascal von einem Bein auf das andere. In der einen Hand hält er eine bunte Plastiktüte, in der anderen sein leuchtend rotes Laserschwert, passend zu seinem aufwendigen Star-Wars-Kostüm. "Ich bin Darth Vader", sagt der Neunjährige. Die Vorfreude ist Pascal anzumerken, schließlich sind es nur noch wenige Augenblicke, bis es endlich losgeht und er seine große Tüte mit Süßigkeiten und Co. füllen kann. Der Schüler ist mit seinen Eltern extra aus Duisburg angereist, um den Rosenmontagszug in Holderberg mitzuerleben. Keine Seltenheit, schließlich ist der Zug besonders bei Familien mit kleinen Kindern weit über die Stadtgrenzen bekannt.

Auch in diesem Jahr zeigte sich der Rosenmontagszug wieder von seiner vielfältigen Seite und lockte bei seiner elften Auflage — ein Jubiläum ganz im Zeichen des Karnevals — knapp 5000 Besucher in den Moerser Stadtteil. Dabei konnten Gruppen, die mit ihren bunten Wagen lautstark rund 3,5 Kilometer durch die Straßen zogen, bestaunt werden. Die Feuerwehr-Gruppen aus Kapellen und Hülsdonk versprühten bereits fleißig brasilianisches Flair — ihre Wagen standen ganz im Zeichen der Fußball-Weltmeisterschaft. Sogar der goldene Pokal fehlte nicht. Für die Gruppe "Kapellener Zoo" wurde der Rosenmontag zum tierischen Vergnügen. Die Begleiter verkleideten sich unter anderem als Gorillas, Eisbären, Krokodile und Leoparden.

Besonders die kleinen Besucher kamen wieder einmal auf ihre Kosten, aber was macht den Holderberger Rosenmontagszug so familienfreundlich? "Der Zug ist besonders bei Familien mit kleinen Kindern beliebt, weil es hier keine großen Traktoren gibt. Und die Stimmung ist einfach gut", erklärte Gerd Weyen, seit 2009 Vorsitzender des Marine-Tambour-Corps Holderberg, der auch in diesem Jahr wieder mit der Trommel vorwegmarschierte und sich trotz Windes über das Wetter freute.

"Hauptsache trocken", sagte Weyen schmunzelnd. An der Moerser Straße, von wo aus der Zug traditionell ab dem Schützenhaus startet, war auch Kerstin Pösken in bester Karnevalslaune. Ihr macht der Trubel unmittelbar vor ihrer Haustür gar nichts aus. "Ganz im Gegenteil. Der Zug ist etwas Besonderes", sagt die Besitzerin eines Bauernhofes. Ihr Sohn Tim (7) war bereits einige Meter vorausgelaufen, um nichts zu verpassen. "Er ist als Bauer verkleidet", sagte Kerstin Pösken.

Auch die Tatsache, dass jedes Jahr Närrinnen und Narren an ihrer Türe klingeln, um die Toilette zu nutzen, nimmt Kerstin Pösken mit einem Lächeln. Auch Pascal hatte Grund zur Freude. Seine Plastiktüte war in kurzer Zeit Minuten gefüllt mit Leckereien. Wie gut, dass ihn sein Vater begleitete, der in der Zeit auf das Laserschwert aufpasste.

(RP)
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