Serie Hier Bedient Der Chef Noch Selbst "Ich wollte noch einmal durchstarten"

Moers · Die 50-jährige Manuela Hoppstock bietet in der Moerser Innenstadt Kinderkleidung an, die es nicht überall gibt.

 In ihrer Welt: Inhaberin Manuela Hoppstock hat ihren 250 Quadratmeter großen Kinderladen "Mundomio" zusammen mit ihrem Mann eingerichtet. "Seit 25 Jahren wohne ich nun schon in Moers. Ich wollte mit meinem Laden einfach die Innenstadt bereichern", sagt Hoppstock

In ihrer Welt: Inhaberin Manuela Hoppstock hat ihren 250 Quadratmeter großen Kinderladen "Mundomio" zusammen mit ihrem Mann eingerichtet. "Seit 25 Jahren wohne ich nun schon in Moers. Ich wollte mit meinem Laden einfach die Innenstadt bereichern", sagt Hoppstock

Foto: Klaus Dieker

"Mundomio" - das heißt so viel wie "Meine Welt". Eine eigene Welt wollte Manuela Hoppstock mit ihrem Geschäft erschaffen. Seit 2012 bietet sie in der Moerser Innenstadt Kinderkleidung an - von Größe 50 bis 164. Erst auf 50 Quadratmetern, seit 2015 auf 250 Quadratmetern.

26 Jahre lang arbeitete Manuela Hoppstock als Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin. Als ihre Kinder groß waren, entschied sie sich dann, etwas ganz anderes zu machen. "Ich wollte noch einmal durchstarten", erzählt die 50-Jährige. "Ich liebe Kinder. Ich liebe Mode und ich liebe es, zu kommunizieren. Und deshalb entschied ich mich für einen Kinderladen." Am 2. Februar 2012 eröffnete sie dann ihr Kinderbekleidungsgeschäft "Mundomio" in der Neustraße. "Ich wollte keinen Laden in Krefeld oder Duisburg aufmachen. Moers finde ich als Einkaufsstadt am attraktivsten. Sie hat Flair, und es gibt nicht so viele Ketten", sagt Hoppstock. "Die Neustraße ist überschaubar, individuell und familiär."

Hoppstock ist in Duisburg aufgewachsen, ging aber auf die weiterführende Schule in Moers. "Seit 25 Jahren wohne ich nun schon in Moers. Ich wollte mit meinem Laden einfach die Innenstadt bereichern", sagt Hoppstock. Welche Kindermodemarken sie anbieten will, war Manuela Hoppstock schnell klar. Die gebürtige Spanierin kleidete ihre Tochter, die mittlerweile Modemanagement in Düsseldorf studiert, immer in Spanien ein, wenn sie ihre Schwester besuchte. "Die Marke Mayoral ist dort ganz groß. Sie ist nicht nur schick, sondern auch bequem. Das war mir wichtig", sagt Hoppstock.

Zum Zeitpunkt der Ladeneröffnung war Hoppstock die einzige, die in Nordrhein-Westfalen "Mayoral" verkaufte. "Ich will Mode anbieten, die anders ist, sich aber trotzdem im mittleren Preissegment befindet und für Familien bezahlbar ist", sagt Hoppstock. Zu "Mayoral" kamen im Laufe der Zeit unter anderem noch die Marken "Feetje" und "Jubel" aus den Niederlanden sowie "Name it" aus Dänemark hinzu. "Name it produziert Jeans für sehr schmale Kinder. Danach haben meine Kunden gefragt und ich habe mich dann auf die Suche nach einem Produzenten gemacht", erklärt Hoppstock. Viele der Marken, die sie anbietet, gebe es in der Region nur bei ihr.

Nach einem Jahr wurde Hoppstock bewusst, dass sie mehr Platz braucht. Sie suchte nach neuen Räumen, wollte aber unbedingt auf der Neustraße bleiben. "Das war nicht ganz einfach, aber dann haben wir diese Räumlichkeiten gefunden. Seit Mai 2015 sind wir nun noch präsenter auf der Neustraße, der alte Laden war nämlich etwas versteckt", sagt Hoppstock. Den neuen Laden hat sie zusammen mit ihrem Mann eingerichtet. Viele Stammkunden kommen zu ihr, aber auch viel Laufkundschaft. Zu den Geschäftsräumen gibt es noch 50 Quadratmeter Lagerräume. Auf denen werden auch die Pakete für die Onlinekunden gepackt. "Mundomio" ist nämlich auch bei Amazon vertreten. Manuela Hoppstock ist nicht nur die Qualität ihrer Ware und der Preis wichtig, sondern auch das Einkaufserlebnis ihrer Kunden, der kleinen und großen. Die Väter bekommen hinten im Laden einen Kaffee, während die Kinder in den Umkleidekabinen Klamotten anprobieren. Und natürlich sind die Kabinen kindgerecht gestaltet: Sie sehen aus wie kleine Häuschen, darin finden Kinder eine kleine Spielküche aus Holz. "Die Kinder wollen manchmal gar nicht aus der Kabine raus", sagt Hoppstock. Nach dem Einkauf bekommt jedes Kind dann eine Münze für den Flummiautomaten, der im Laden steht. "Ich möchte nicht einfach nur verkaufen oder abfertigen, sondern ein Erlebnis bieten. Die Kunden sollen sich hier wohlfühlen", erklärt Hoppstock, die eigentlich immer in ihrem Laden ist.

Neben ihr arbeiten im "Mundomio" noch zwei Vollzeitkräfte, eine Teilzeitkraft und drei Aushilfen. Es würde also auch mal ohne die Chefin laufen, aber diese möchte gar nicht ohne ihr "Mundomio" sein. "Es ist für mich wichtig, im Laden präsent zu sein und mich nicht zurückzuziehen. Es ist wichtig, dass der Inhaber den Kontakt zu den Kunden pflegt", erklärt Hoppstock und fügt hinzu: "Ich bin gerne hier."

(eler)
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