Moers IHK vermittelt die passenden Azubis

Moers · Das Projekt "Starthelfende Ausbildungsmanagement" dient dazu, Berufseinsteiger und Unternehmen passgenau zu vermitteln. Der Auszubildende Nick Scholtheis und sein Chef Udo Kablitz haben davon profitiert.

 Udo Kablitz (links) und Nick Scholtheis, der eine Ausbildung zum technischen Systemplaner in Kablitz' Ingenieurbüro absolviert. Beide haben vom IHK-Programm "Starthelfende Ausbildungsmanagement" profitiert, durch das Bewerber passgenau an suchende Unternehmen vermittelt werden.

Udo Kablitz (links) und Nick Scholtheis, der eine Ausbildung zum technischen Systemplaner in Kablitz' Ingenieurbüro absolviert. Beide haben vom IHK-Programm "Starthelfende Ausbildungsmanagement" profitiert, durch das Bewerber passgenau an suchende Unternehmen vermittelt werden.

Foto: Klaus Dieker

Kaufmann für Spedition und Logistik, Fachinformatiker oder Maschinen- und Anlagenführer. Dies sind nur einige von vielen Berufsgruppen, in denen sich der Mangel an Fachkräften auch in der Region enorm bemerkbar macht. Denn laut aktuellen Zahlen der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer (IHK) sind in der Grafschaft und Umgebung momentan rund 440 Ausbildungsplätze noch unbesetzt.

Immer mehr Unternehmen berichten von enormen Schwierigkeiten, geeignete Bewerber für ihre ausgeschriebenen Stellen zu finden. Die IHK hat daher das Projekt "Starthelfende Ausbildungsmanagement" ins Leben gerufen. Die Experten vermitteln im Rahmen dieses Projekts passgenaue Berufseinsteiger und helfen damit sowohl Unternehmen als auch Jugendlichen, zueinander zu finden.

Von diesem Programm profitierte auch Nick Scholtheis aus Moers. Der 21-jährige entschloss sich nach dem Abitur, eine Ausbildung zum "Technischen Systemplaner" zu beginnen. "Nach meinem ersten Ausbildungsjahr wurde ich in meinem alten Unternehmen allerdings sehr unzufrieden", berichtet Scholtheis.

Daher wandte er sich an die Ausbildungsberater der IHK und äußerte den Wunsch, nach Möglichkeit seine Ausbildung in einer anderen Firma fortzusetzen. "Am Ende ging alles ziemlich schnell", sagt der 21-jährige. "Wenige Wochen später konnte ich meine Ausbildung in einem anderen Unternehmen fortsetzen."

Und zwar im Ingenieurbüro von Udo Kablitz. Dieser plant im Gewerbegebiet Genend mit elf Mitarbeitern technische Gebäudeausrüstungen. "Wir hatten schon länger einen Auszubildenden gesucht, wollten diese Stelle aber nicht öffentlich ausschreiben. Wir wären von der Anzahl an Bewerbungen erschlagen worden, da wäre eine passende Auswahl geeigneter Kandidaten nicht möglich gewesen", berichtet Kablitz' Assistentin Birgit Wollenberg.

Daher habe man schon frühzeitig den Kontakt zu den Experten IHK gesucht und um die Vermittlung passgenauer Bewerber gebeten. "Das hat super funktioniert, wir haben schnell die Unterlagen einiger Kandidaten weitergeleitet bekommen und mussten dann eine schwierige Entscheidung treffen - denn alle brachten die richtigen Voraussetzungen mit. Nick Scholtheis hat uns dann letztlich überzeugt - und wir sind sehr zufrieden mit ihm", sagt Udo Kablitz.

Besonders begeistert sei er von der umfangreichen Betreuung seitens der IHK gewesen: "Der zuständige Mitarbeiter kam zu uns, hat viele Gespräche geführt, hat uns bei der Vertragserstellung geholfen und konnte viele offene Fragen beantworten." Auch um Azubi Nick Scholtheis kümmern sich die IHK-Experten noch, suchen regelmäßig das Gespräch mit dem 21-jährigen und fragen ihn nach seinen Erfahrungen und Wünschen.

"Die weitere Betreuung nach erfolgreicher Vermittlung ist auch ein Teil unseres Programms", erklärt Özlem Erdogan von der IHK. Sie ist gemeinsam mit ihrem Kollegen Reinhard Zimmer für die Vermittlung von Jugendlichen in Unternehmen zuständig. Das Prinzip ist simpel: Die Daten von Bewerbern und Firmen werden in einer Datenbank erfasst, diese spuckt dann geeignete "Pärchen" aus.

"Wir versuchen, den Jugendlichen über verschiedene Kanäle wie Messen und in der Schule aber auch alternative Berufsbilder schmackhaft zu machen", sagt Erdogan. Denn oft lohne sich auch der Blick über den Tellerrand, wenn der Weg in den vermeintlichen Traumjob versperrt sei. "Vielen wird erst durch unsere Beratung bewusst, dass sie ihre individuellen Interessen auch in anderen Jobs verfolgen können. Dann liegt es an uns, Jugendliche und Unternehmen zusammen zu bringen."

(p-m)
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