Rheurdt Im Kreis Kleve heulen morgen Sirenen - nur nicht in Rheurdt

Rheurdt · Am morgigen Samstag gibt es fast überall im Kreis Kleve einen Probealarm der Sirenen. Alle digital gesteuerten Sirenen lassen das einminütige Signal "Entwarnung" ertönen, und zwar, wie die Kreisverwaltung mitteilt, pünktlich um 12 Uhr. In der Gemeinde Rheurdt wird allerdings kein Alarm zu hören sein. Das hat einen einfachen Grund: "Unsere Sirenen werden durch die Kreisleitstelle in Wesel, nicht durch die Leitstelle in Kleve angesteuert", erklärt Ralf Spengel, zuständiger Sachbearbeiter der Gemeindeverwaltung. Das funktioniere im Prinzip wie bei den "Piepern" von Feuerwehrleuten. Der Sonderstatus der Gemeinde Rheurdt soll allerdings bald geändert werden. "Ende des Monats wird umgestellt", kündigt Spengel an. Dann soll auch Rheurdt in das digitale Netz der Klever Leitstelle eingebunden werden.

 Die Sirenen in Rheurdt werden bald ans Klever Netz angeschlossen.

Die Sirenen in Rheurdt werden bald ans Klever Netz angeschlossen.

Foto: pixabay

Was viele Einwohner offenbar nicht mehr wahrnehmen ist, dass die Sirenen in Rheurdt an jedem Samstag um 12.20 Uhr hochgefahren werden. "Damit wird überprüft, ob sie funktionieren", erläutert Markus Jansen, Wehrleiter der Löschzüge in der Gemeinde. "Allerdings ist das nur ein ganz kurzer Ton." Sechs Sirenen gibt es insgesamt im Ökodorf. Sie befinden sich auf dem Feuergerätehaus in Schaephuysen, auf dem Rathaus in Rheurdt, auf der Alten Tagesstätte in Schaephuysen, an den Straßen Hochend und Niederend und auf der Gaststätte Bodden in Saelhuysen.

"Jene Generation, die noch den Krieg erlebt hat, reagiert auf Sirenen ganz anders als jüngere Leute", sagt Ralf Spengel. Was die einen hochschrecken lasse, werde von den anderen ignoriert. Daher wissen viele nicht mehr, was die unterschiedlichen Töne der Warnanlagen bedeuten. Ein einminütiger Ton, der heulend auf- und abschwillt, bedeutet Gefahr. Dann sollte man geschlossene Räume aufsuchen und Radio oder Fernseher einschalten. Ein gleichmäßiger Dauerton bedeutet Entwarnung. Der Kreis Kleve empfiehlt die Nutzung der kostenlosen NINA-App für Smartphones, sozusagen als Sirene für die Hand- und Hosentasche. Es handelt sich um die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Wer Sirenentöne anhören möchte, kann dies auch auf der Internetseite des Kreises Kleve unter www.kreis-kleve.de/NINA und www.kreis-kleve.de/sirenenton machen.

(s-g)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort